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MELDUNG/289: UNICEF alarmiert über Zuspitzung in Idlib (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 7. September 2018

UNICEF alarmiert über Zuspitzung in Idlib


Angesichts einer drohenden Eskalation der Gewalt im syrischen Idlib ist UNICEF sehr besorgt um die rund eine Million Kinder, die sich in der Region aufhalten.

Viele Familien harren dicht gedrängt in überfüllten Notunterkünften oder in provisorischen Zeltlagern unter jetzt schon sehr schwierigen Bedingungen aus.

Der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Christian Schneider, warnt, dass eine weitere Eskalation der Gewalt all diese Mädchen und Jungen in akute Lebensgefahr bringen könnte und Hunderttausende Menschen erneut zur Flucht zwingen würde.

Weitere Katastrophe wie im syrischen Aleppo vermeiden

"Unser dringender Appell ist daher: Die Tragödien von Aleppo oder Ost-Ghouta dürfen sich in Idlib nicht wiederholen. Alle Kriegsparteien müssen für den Schutz der Zivilisten, insbesondere der Kinder, sorgen und eine weitere Katastrophe vermeiden", sagt Schneider.

"Bei einem Besuch in Syrien vor ein paar Monaten habe ich die gewaltigen Zerstörungen gesehen, die zum Beispiel die Kämpfe in Homs und Aleppo hinterlassen haben. Für die Kinder war das extrem traumatisch, und der Alptraum ist für sie noch nicht vorbei."

Nach über sieben Jahren Bürgerkrieg sind rund 2,5 Millionen Kinder aus Syrien in eines der Nachbarländer geflohen. Fast 2,8 Millionen Kinder sind innerhalb Syriens als Binnenvertriebene geflüchtet.

"Gerade in Idlib sind viele Kinder, die schon oft innerhalb des Landes von einem Ort zum anderen geflohen sind, manche von ihnen bis zu sieben Mal", sagt Schneider. "Wir können uns kaum vorstellen, was es für diese Kinder bedeutet, erneut zwischen die Fronten zu geraten."

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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 7. September 2018
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2018

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