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ENERGIE/1459: Biogas soll landwirtschaftsnah und dezentral bleiben (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 30. Juni 2011

Forum 2: Biogas soll landwirtschaftsnah und dezentral bleiben

Bauerntags-Forum kritisiert vertane Chance einer Wende beim Flächenverbrauch


Beim heutigen Forum "Energiewende und Flächenschutz" des Deutschen Bauernverbandes (DBV) anlässlich des Deutschen Bauerntages in Koblenz wurden die aktuellen Berliner Beschlüsse zur Energiewende diskutiert. Der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses Nachwachsende Rohstoffe, Rainer Tietböhl, wies auf die erheblichen Anpassungen bei den Vergütungen für Biogas-Großanlagen hin, die im Gesetzgebungsverfahren erreicht wurden. Damit blieben die Chancen für eine dezentrale Einbindung der Biogasanlagen in die Landwirtschaft erhalten, so Tietböhl.

Überaus kritisch bewerteten die Delegierten beim Deutschen Bauerntag die Einführung einer Masseobergrenze für Mais und Getreidekorn im EEG. Solche landwirtschaftlich-fachlichen Vorgaben dürften nicht im EEG erfolgen, lautete die Kritik der Delegierten. Als problematisch wird auch die Aufweichung der bewährten Trennung zwischen Nawaro- und Abfallvergärungsanlagen gesehen. Für Kritik sorgte die neue Vorgabe einer Wärmenutzung von 60 Prozent, da diese sehr unflexibel ausgestaltet sei. Bei Waldholz bezeichneten eine Reihe von Delegierten das neue EEG als nachteilig.

Scharfe Kritik äußerten die Forumsteilnehmer an der mangelnden Beachtung von legitimen Interessen der Grundeigentümer im Zuge des Netzausbaus. Auch sei beim Netzausbau die Chance vertan worden, eine Wende beim Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einzuleiten. Zahlreiche Diskussionsteilnehmer forderten die Umweltpolitiker auf Bundes- und Landesebene auf, bei der anstehenden Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes zu einer flächenschonenden Philosophie bei Eingriffen in Natur und Landschaft sowie der Naturschutzkompensation umzusteuern. Der Umweltbeauftragte des DBV, Friedhelm Decker, forderte eindringlich "neue Lösungen" zur Schonung landwirtschaftlicher Flächen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 30. Juni 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2011