Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


ENERGIE/2360: Costa Rica - Abschied von fossilen Brennstoffen bis 2050 (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Costa Rica
Abschied von fossilen Brennstoffen bis 2050

Von José Díaz


(Lima, 27. Februar 2019, Servindi) - Costa Rica legt einen nationalen Plan zum Kohleausstieg und anderen fossilen Brennstoffen vor. Bis 2050 will das mittelamerikanische Land zu hundert Prozent auf fossile Brennstoffe verzichten. Begonnen wird mit der Umstellung der Energieversorgung im Transport- und Bausektor. Der Plan soll durch die Förderung von erneuerbaren Energien umgesetzt werden - und zwar nicht nur im öffentlichen und privaten Transportsektor, sondern auch in anderen Wirtschaftszweigen. Es ist vorgesehen, die Abfallentsorgung auf Gemeindeebene, die Gebäudetechnik und auch die landwirtschaftlichen Aktivitäten so umzubauen, dass sie sich durch Nachhaltigkeit auszeichnen.

"Das ist die große Herausforderung für unsere Generation. Eine Verpflichtung, die wir als Regierung übernehmen, an der aber alle teilnehmen müssen. Der Klimawandel ist die wichtigste Herausforderung der nächsten 30 Jahre, die Erderwärmung ist die größte Bedrohung für das Land, die Region und die Welt", erklärte Costa Ricas Präsident Carlos Alvarado. Um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wirtschaftlich gangbar zu machen, hat sich Costa Rica für die Modernisierung der Wirtschaft mit Hilfe digitalisierter Projekte entschieden. Eines der wichtigsten Ziele für das Land ist, dass im Jahr 2035 70 Prozent aller Busse und Taxis emissionsfrei sind.


Reaktionen aus dem Ausland

Auf internationaler Ebene hat der von Costa Rica angekündigte Plan positive Reaktionen hervorgerufen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez lobte die Umweltpolitik des zentralamerikanischen Landes - wenige Tage nachdem er selbst seiner Regierung ein Energie- und Klimapaket präsentiert hatte. "Costa Rica legt seinen nationalen Plan zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vor - eine inspirierende und innovative Vision, um das 2015 verabschiedete Pariser Klimaabkommen zu erfüllen", gab Pedro Sánchez an. Er hoffe, dass das costa-ricanische Modell beispielhaft für andere Länder im Kampf gegen den Klimawandel sei.

In Zahlen: Das Ziel Costa Ricas ist es, dass im Jahr 2050 der gesamte Transport und die Industrie auf die Versorgung mit Strom umgestellt sein wird. Das brächte dem Land eine Vorreiterrolle im Kampf für die Umwelt. Dieser Erfolg würde sich zu seinem historischen Rekord der Aufforstung hinzugesellen: Von 1980 bis heute erhöhte sich die Aufforstung von 20 auf insgesamt 55 Prozent der nationalen Fläche.


URL des Artikels:
https://www.npla.de/poonal/costa-rica-abschied-von-fossilen-brennstoffen-bis-2050/


Der Text ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

*

Quelle:
poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen
Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V.
Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin
Telefon: 030/789 913 61
E-Mail: poonal@npla.de
Internet: http://www.npla.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang