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GEWERKSCHAFT/1035: Studie - Arbeitsbedingungen in IT-Dienstleistungsbranche werden schlechter (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 4. September 2014

Studie: Arbeitsbedingungen in IT-Dienstleistungsbranche werden schlechter



Berlin, 04.09.2014 - Die Arbeitsbedingungen in der IT-Dienstleistungsbranche haben sich insgesamt verschlechtert; viele Beschäftigte halten die Qualifizierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten für zu stark eingeschränkt. Das geht aus der jüngsten Sonderauswertung für die Branche auf Basis des DGB-Index Gute Arbeit im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hervor. "Steigende Arbeitsdichte, Arbeitshetze und ständige Erreichbarkeit wirken sich massiv auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Wir brauchen für die IT-Branche Regelungen zum Gesundheits- und Belastungsschutz", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder anlässlich der Veröffentlichung der Studie auf der ver.di-IT-Netzwerkkonferenz am 4./5. September 2014 in Frankfurt/Main.

Der Studie zufolge schätzen die Beschäftigten in der IT-Branche Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten ebenso wie die Einkommen immer noch höher ein als im Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. Allerdings nehmen die arbeitsimmanenten Belastungen immer mehr zu. Hohe Arbeitsintensität und widersprüchliche Anforderungen werden als besonders negativ empfunden. Mehr als 70 Prozent der Befragten werden oft/sehr häufig bei ihrer Arbeit gestört oder unterbrochen. Mehr als 58 Prozent fühlen sich gehetzt oder unter Zeitdruck, lautet der Befund.

Daneben schätzen die Beschäftigten ihre Entwicklungsmöglichkeiten verhalten ein: Nur gut 53 Prozent meinen, ihr Betrieb ermögliche es ihnen, sich entsprechend ihrer beruflichen Anforderungen weiter zu qualifizieren. Insgesamt erreicht der Teilindex "Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten" gerade 64 Punkte und bleibt damit deutlich unter dem Wert von 80 Punkten, bei denen im DGB-Index 'Gute Arbeit' beginnt. "Mit Blick auf IT-Fachkräftemangel und demografischen Wandel brauchen wir für die IT-Branche Regelungen für strategische Personalplanung und Qualifizierung. Die Verantwortung für zukunftssichere Weiterentwicklung und gute Perspektiven darf nicht allein auf die Beschäftigten abgewälzt werden", betonte Schröder.

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Quelle:
Presseinformation vom 04.09.2014
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. September 2014