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GEWERKSCHAFT/1120: Aufruf zu Warnstreiks im Postbankfilialvertrieb und in der Postbank AG (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. März 2015

ver.di ruft zu Warnstreiks im Postbankfilialvertrieb und in der Postbank AG auf


Berlin, 01.03.2015 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Beschäftigte der Postbank Filialvertrieb AG sowie der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe zu Warnstreiks am Montag, dem 2. März aufgerufen. Die Warnstreiks finden an ausgewählten Stellen quer durch das ganze Bundesgebiet statt. Betroffen sind sowohl Filialen der Postbank als auch der Service und Backoffice-Bereich. Zahlreiche Filialen bleiben am Montag geschlossen.

Hintergrund sind zwei Tarifrunden - zum einen für die rund 9.500 Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG, zum anderen für die rund 2.700 Beschäftigten der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe. Beide Runden blieben bislang ohne Ergebnis.

Für die Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG hatte es in der zweiten Verhandlungsrunde am 17. Februar ein völlig unzureichendes Gehaltsangebot gegeben, zudem gab es kein Angebot zum Kündigungsschutz. In Betriebsversammlungen machten die Beschäftigten bereits am 24. Februar deutlich, dass sie von den Arbeitgebern in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot zum Kündigungsschutz und ein erheblich höheres Gehaltsangebot erwarten. Diese Forderung werden sie auch am Montag erneut deutlich machen, um Druck auf die nächste Verhandlungsrunde am 4. März in Bonn zu machen.

ver.di fordert für die Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2020, eine Angleichung der Ausbildungsvergütung auf das Postbankniveau und die Weiterführung der Postbankzulage.

Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe hatten die Arbeitgeber einen Tarifvertrag zum Vorruhestand mit Rechtsanspruch abgelehnt. Angesichts der Altersstruktur im Unternehmen und den bevorstehenden demografischen Herausforderungen gibt es in diesem Punkt eine klare Erwartungshaltung der Beschäftigten, die diese Forderung am Montag in Warnstreiks deutlich machen werden. Auch zur ver.di-Forderung nach einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende 2020 gab es kein Angebot der Arbeitgeber.

Die Spekulationen um Verkauf, Teilverkauf oder Börsengang verursachen in der Belegschaft Unsicherheit und Angst um die Arbeitsplätze. Die Arbeitgeber haben es versäumt, hier mit einem Angebot ein positives Signal zu setzen und für Ruhe und Klarheit bei den Beschäftigten zu sorgen.

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG findet am 4. März 2015 in Bonn statt, nicht wie ursprünglich geplant in Hamburg.

Die Tarifverhandlungen für der Postbank AG, der Firmenkunden AG und der BHW-Gruppe werden in der zweiten Runde am 5. März 2015 ebenfalls in Bonn fortgesetzt.

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Quelle:
Presseinformation vom 01.03.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2015

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