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GEWERKSCHAFT/1268: Primark-Beschäftigte - zweite Tarifrunde in Hannover (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 17. September 2015

ver.di fordert existenzsichernde und verlässliche Arbeitsbedingungen für Primark-Beschäftigte - zweite Tarifrunde in Hannover


Berlin, 17.09.2015 - Diesen Freitag, 18. September, findet in Hannover die zweite Tarifrunde für die Beschäftigten der Modekette Primark statt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Primark dazu aufgefordert, den bundesweit rund 7.000 Beschäftigten existenzsichernde Arbeitsbedingungen per Anerkennung der Flächentarifverträge zu garantieren.

ver.di fordert für alle Primark-Standorte einen Tarifvertrag zur Anerkennung der jeweils regionalen Einzelhandels-Tarifverträge. Primark möchte hingegen einen Unternehmens-Tarifvertrag abschließen, der die Konditionen der regionalen Flächentarifverträge deutlich unterschreiten soll. So wollen die Arbeitgeber den Beschäftigten weniger Urlaubstage gewähren, Sonderzahlungen wie das Weihnachtsgeld sollen an Bedingungen wie Leistung oder Umsatzzahlen geknüpft und damit für die Beschäftigten unberechenbar werden. Auch bei der Zahlung von Zuschlägen will das Unternehmen sparen: Die in den Flächentarifverträgen üblichen Spätarbeit- und Mehrarbeitszuschläge soll es gar nicht geben, Nachtarbeitszuschläge nur im geringeren Umfang. Ein weiteres Problem ist, dass die Primark-Beschäftigten derzeit nach dem Einstiegsgehalt in deutlich schlechtere Entgeltstufen aufrücken, als in den jeweiligen Flächentarifverträgen festgelegt ist.

"Primark betont öffentlichkeitswirksam immer wieder seine soziale Verantwortung, wenn es um internationale Lieferketten geht. Hierzulande lässt das Unternehmen soziale Verantwortung vermissen. Das überaus erfolgreiche Geschäftsmodell von Primark basiert auf der harten Arbeit der Beschäftigten. Die Beschäftigten verlangen, endlich angemessen entlohnt und behandelt zu werden und wollen den Flächentarifvertrag. Sie wollen von ihrer Arbeit jetzt und im Alter leben können", sagte Sabine Gatz, ver.di-Verhandlungsführerin und Landesfachbereichsleiterin Handel Niedersachsen-Bremen.

Primark betreibt in Deutschland aktuell 17 Filialen. Die erste Runde der Tarifverhandlungen fand am 10. Juli 2015 statt.

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Quelle:
Presseinformation vom 17.09.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. September 2015

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