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GEWERKSCHAFT/1743: Real-Beschäftigte streiken für Flächentarifvertrag (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. November 2018

Real-Beschäftigte streiken für Flächentarifvertrag - Demonstration vor Metro-Zentrale mit Bundesarbeitsminister Heil, Bsirske, Klockhaus und Nutzenberger


Berlin - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten des SB-Warenhäuser Real für Montag (26.11.) zu einem bundesweiten Streik aufgefordert. Mit der ganztägigen Arbeitsniederlegung setzen sich die Streikenden für die Anwendung des ver.di-Flächentarifvertrages für die 34.000 Beschäftigten in dem Unternehmen ein. Vor der Düsseldorfer Zentrale des Metro-Konzerns, zu dem Real gehört, werden Montagmittag mehrere tausend Beschäftigte zu einer Streikversammlung erwartet. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Werner Klockhaus und ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger wollen die Streikenden über das Verhalten des Metro-Konzerns in dem Tarifkonflikt informieren. Zu der Streikversammlung vor der Konzernzentrale ist auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil eingeladen, um zu den Beschäftigten zu sprechen. Mit dabei sind auch die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Thomas Dommel von der Metro Logistics Germany und Xaver Schiller von der Metro C+C.

Real hatte im Juni 2018 Tarifflucht aus dem Flächentarifvertrag begangen und wendet für Neueinstellungen nun einen mit dem Verein DHV abgeschlossenen Billig-Tarifvertrag an. 4.500 Arbeitsverträge mit befristet Beschäftigten wurden nicht verlängert. Der DHV hat bei Real so gut wie keine Mitglieder, während ver.di die mit weitem Abstand stärkste Gewerkschaft ist. Im September erklärte Metro-Chef Olaf Koch, man habe "alle notwendigen Voraussetzungen" geschaffen und kündigte an, nun wolle man die SB-Warenhäuser verkaufen. "Der Metro-Konzern hat die Katze aus dem Sack gelassen und will Real abstoßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Beschäftigten existenzsichernde Löhne bekommen, indem für sie wieder der Flächentarifvertrag gilt. An dieser Forderung kommt auch ein neuer Besitzer nicht vorbei", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Der Metro-Konzern habe eine soziale Verantwortung für Beschäftigten. Es dürfe bei dem Verkauf nicht nur darum gehen, Geld in die Konzernkasse zu spülen. Wichtig sei, Real als Ganzes zu verkaufen. "Wir brauchen einen umsichtigen Investor. Heuschrecken würden weder Rücksicht auf eine positive Entwicklung des Unternehmens noch auf die Existenzen der Beschäftigten nehmen", sagte Nutzenberger.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.11.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
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Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2018

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