Schattenblick → INFOPOOL → POLITIK → WIRTSCHAFT


GEWERKSCHAFT/1817: Bsirske - Öffentliche Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. Mai 2019

Tag der Arbeit

Bsirske: Öffentliche Aufträge nur noch an tarifgebundene Unternehmen


Berlin - In den Mittelpunkt seiner Mairede in Hamburg rückte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske den Wert von Tarifverträgen. "Tarifverträge schützen und ermöglichen bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen. Deshalb gilt es, die Tarifbindung in Deutschland wieder nachhaltig zu stärken - von unten durch gewerkschaftliche Organisation, von oben durch Unterstützung von der Politik. Öffentliche Aufträge sollten künftig nur noch an tarifgebundene Unternehmen vergeben werden", sagte Bsirske.

Der Gewerkschafter warb ferner für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik und begrüßte ausdrücklich die Pläne von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für eine Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung. "Heil stellt sich damit an die Seite der Menschen mit niedrigen Einkommen und nimmt damit eine langjährige Forderung der Gewerkschaften auf", betonte Bsirske.

Dagegen übte er Kritik an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Dessen Ankündigung, die Nachunternehmerhaftung in der Paketzustellung blockieren zu wollen, um so unnötige Bürokratie zu vermeiden, nannte Bsirske "fadenscheinig". "Tatsächlich entlässt der CDU-Minister damit Konzerne wie DPD und Hermes aus der Verantwortung für kriminelle Praktiken beauftragter Unternehmen", so Bsirske.

Der Gewerkschaftsvorsitzende rief zugleich zu einer Beteiligung an der Europawahl auf. Dieser käme zusammen mit den anderen Wahlen in diesem Jahr eine richtungsweisende Bedeutung zu. Klimawandel, Flüchtlingsbewegungen, Finanzkrisen, Terrorismus, internationale Handelskonflikte - das alles erfordere ein Mehr an Zusammenarbeit und Miteinander, nicht ein Zurück in nationale Beschränktheit. "Die AfD ist eine deutsche Brexitpartei. Die von ihr geforderte Wiedereinführung der D-Mark hätte einen Aufwertungsschock zur Folge und den Marsch in die Wirtschaftskrise zum Parteiprogramm. Das ist gemeingefährlich und strunzdumm dazu", so Bsirske.

*

Quelle:
Presseinformation vom 01.05.2019
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesvorstand, Pressestelle
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/6956-1011 und -1012, Fax: 030/6956-3001
E-Mail: pressestelle@verdi.de
Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2019

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang