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GEWERKSCHAFT/258: ver.di erzielt Tarifabschluß mit Schlecker (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 1. Juni 2010

ver.di erzielt Tarifabschluss mit Schlecker


Berlin, 01.06.2010 - Nach vier Verhandlungsrunden hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Geschäftsleitung der Drogeriemarktkette Schlecker mehrere Tarifverträge für die 34.000 Beschäftigten der Schlecker AS und Schlecker XL GmbH abgeschlossen. "Es ist der Hartnäckigkeit der Beschäftigten und ihren massiven Protesten und Demonstrationen zu verdanken, dass Schlecker jetzt bei den XL-Märkten zur tariflichen Normalität und Verantwortung gefunden hat", erklärte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Margret Mönig-Raane am Dienstag in Frankfurt am Main.

Der Durchbruch war erst in der Nacht zum Dienstag gelungen. Vereinbart wurde ein Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung bei AS, ein Vertrag zur Tarifbindung bei Schlecker XL und ein Sozialtarifvertrag für AS. Damit ist sichergestellt, dass alle Schlecker-Beschäftigten auf dem Niveau des Flächentarifvertrags für den Einzelhandel in Baden-Württemberg bezahlt werden. Der Beschäftigungssicherungsvertrag sieht vor, dass freiwerdende Stellen in den XL-Märkten vorrangig mit Beschäftigten der AS-Märkte besetzt werden. Alternativ muss das Unternehmen den AS-Beschäftigten Ersatzarbeitsplätze anbieten. Für den Fall, dass eine Beschäftigungssicherung nicht möglich ist, sichert der Sozialtarifvertrag angemessene Abfindungen. Die große Tarifkommission von ver.di hat am Dienstag die Verhandlungsergebnisse beraten und die Annahme der Tarifverträge beschlossen.

"Durch das selbstbewusste und entschiedene Eintreten der Beschäftigten und ihrer Betriebsräte ist es uns gemeinsam gelungen, eine kritische Öffentlichkeit aufzurütteln. Kundinnen und Kunden sind wie die Beschäftigten nach dem Skandal um die Zeitarbeitsfirma MENIAR nicht länger bereit, Lohndumping zu akzeptieren. Wenn Schlecker jetzt einen tariflich abgesicherten Neuanfang wagen will, findet das Unternehmen dafür die Unterstützung der Beschäftigten und der Gewerkschaft. Im Übrigen gibt es keinen Grund, warum andere Drogeriemärkte wie Rossmann diesem guten Beispiel nicht folgen sollten", betonte Mönig-Raane.


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Quelle:
Presseinformation vom 01.06.2010
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Cornelia Haß - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juni 2010