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GEWERKSCHAFT/484: Kritik an betriebsbedingten Kündigungen bei E.ON (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 10. August 2011

ver.di kritisiert betriebsbedingte Kündigungen bei E.ON


Berlin, 10.08.2011 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert scharf die von E.ON geplanten betriebsbedingten Kündigungen. In einer zweitätigen Sitzung ist der Aufsichtsrat der E.ON AG am 8. und 9. August in Düsseldorf über das weitreichende Konzept des Vorstandes zum Konzernumbau der E.ON AG informiert worden.

Um bis 2015 insgesamt 1,5 Milliarden Euro sogenannter "beeinflussbarer Kosten" einzusparen, sollen insgesamt bis zu 11.000 Arbeitsplätze, davon etwa 60 Prozent in Deutschland abgebaut werden. Dabei wurden auch betriebsbedingte Kündigungen seitens des Vorstandes ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Bestehende Vereinbarungen und Tarifverträge zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen sollen weiterhin akzeptiert werden, diese sind jedoch lediglich bis zum 31. Dezember 2012 befristet.

Zur Disposition wurden dabei alle Verwaltungseinheiten gestellt, insbesondere die E.ON Energie AG und die drei Kraftwerksgesellschaften. Dabei wurden auch alle bestehenden Standorte, insbesondere in München und Hannover in Frage gestellt.

Ziel des E.ON-Vorstandes ist es, die Prozesse innerhalb des Konzerns zu bündeln und zu vereinfachen.

"Wir verurteilen, dass der Konzern die anstehenden Veränderungen der Rahmenbedingungen, die durch Ertragseinbußen notwendig geworden sind, überproportional auf dem Rücken der Beschäftigten austragen will", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott. Nach den jetzt vorgestellten "Vorüberlegungen" des Vorstandes würden die Beschäftigten etwa die Hälfte des geplanten Einsparvolumens finanzieren.

ver.di fordere einen weiteren verbindlichen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über 2012 hinaus sowie die Sicherung der Arbeitsplätze an den zur Disposition gestellten Standorten, betonte Ott.

Des Weiteren müssen aus Sicht von ver.di klare Wachstumsperspektiven für Arbeitsplätze auch in Deutschland geschaffen werden. Insbesondere das Geschäft der dezentralen Energieerzeugung könnte dabei große Chancen bieten.

ver.di wird diese möglichen Arbeitsplatzperspektiven untersuchen lassen und dem Vorstand Alternativen präsentieren.


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Quelle:
Presseinformation vom 10.08.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Martina Sönnichsen - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. August 2011