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GEWERKSCHAFT/485: ver.di kritisiert betriebsratsfeindliches Klima bei H&M (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 15. August 2011

ver.di kritisiert betriebsratsfeindliches Klima bei H&M


Berlin, 15.08.2011 - Scharf kritisiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), dass das schwedische Modehaus Hennes und Mauritz (H&M) immer wieder Betriebsräte in ihrer Arbeit behindert. Das Unternehmen entscheide oft nach Gutsherrenart, welche Arbeit es für Betriebsräte für erforderlich hält. Immer wieder würden einzelne Betriebsräte schikaniert und diszipliniert. Dabei schrecke das Unternehmen auch nicht vor fristlosen Kündigungen gegen Mitglieder des Betriebsrates zurück, wie es in den letzten beiden Jahren vorgekommen sei: "Auffällig ist, dass besonders die sehr engagierten Betriebsräte, die sich beispielsweise für den Aufbau fester Stammbelegschaften mit geregelten Arbeitszeiten und festem Einkommen einsetzen, unter Druck geraten", stellt der zuständige ver.di-Betreuungssekretär Johann Rösch fest.

Morgen (16. August 2011) wird vor dem Berliner Arbeitsgericht ein Amtsenthebungsverfahren gegen ein fünfköpfiges Gremium verhandelt. Nach Auffassung des Unternehmens habe der Betriebsart grob gegen seine gesetzlichen Pflichten verstoßen. Kurz zuvor wurde dasselbe Gremium für den "Deutschen Betriebsrätepreis 2011" nominiert, der unter der Schirmherrschaft der Bundesarbeitsministerin Frau von der Leyen steht. "Während die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen bei externen Organisationen große Anerkennung finden, insbesondere für ihre Bemühungen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz, versucht der Arbeitgeber, diese erfolgreiche Arbeit zu beenden", kritisierte Rösch und forderte H&M auf, die betriebsratsfeindliche Praxis einzustellen und endlich in einen offenen und fairen Dialog mit den Betriebsräten einzutreten. Das Management bei H&M müsse endlich begreifen, dass die von den Belegschaften gewählten Interessensvertreter keine Feinde seien, sondern ihren gesetzlichen Auftrag wahrnehmen würden.


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Quelle:
Presseinformation vom 15.08.2011
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2011