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GEWERKSCHAFT/683: MS Deutschland - Traumschiff-Besatzung bleibt Alptraum erspart (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 30. Juli 2012

MS Deutschland: Traumschiff-Besatzung bleibt Alptraum erspart



Berlin, 30.07.2012 - Der Besatzung des 'Traumschiffs' MS Deutschland bleibt der Alptraum erspart: Das derzeit anlässlich der olympischen Spiele in London vor Anker liegende Kreuzfahrtschiff wird nicht ausgeflaggt. Das hat die Reederei am Montag erklärt und damit auf die Proteste der Besatzung und ihrer Gewerkschaft reagiert. "Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt den Kurswechsel der Reederei. Ohne das klare Signal der Besatzung und ihres Kapitäns, für Arbeitsbedingungen und Löhne kämpfen zu wollen, wäre dieses Ergebnis nicht zustande gekommen", sagte ver.di-Schifffahrtsexperte Karl-Heinz Biesold am Montag.

Die ursprünglich geplante Ausflaggung der MS Deutschland nach Malta hätte nach Ansicht von ver.di aufgrund des Lohngefälles sowohl zu untragbaren finanziellen Einbußen für die deutschen Besatzungsangehörigen geführt als auch die deutschen Sozialversicherungssysteme unterlaufen. Zur Sicherung der materiellen Interessen der Besatzung hatte ver.di der Reederei bereits eine unterschriftsreife Vereinbarung vorgelegt. Die Botschaft von Besatzung und ver.di habe gelautet: Eine Ausflaggung koste viel Geld. "Dieser Druck und die öffentliche Unterstützung haben gewirkt", sagte Biesold weiter. ver.di werde sich im Übrigen bei der Bundesregierung weiter dafür einsetzen, dass sich die Rahmenbedingungen für Schiffe und Besatzungen unter deutscher Flagge weiter verbesserten und das "Maritime Bündnis" von Bundesregierung, Gewerkschaften, Reedern und Küstenländern fortgeführt wird. Dort müssten konkrete Maßnahmen gegen Ausflaggungen festgelegt werden.

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Quelle:
Presseinformation vom 30.07.2012
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2012