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GEWERKSCHAFT/849: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung - Arbeitsplätze in den Blick nehmen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 23. Juli 2013

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung: Verkehrsminister muss Arbeitsplätze in den Blick nehmen



Berlin, 23.07.2013 - Anlässlich der Fortsetzung der Streiks bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer auf, endlich auch die Verantwortung seines Hauses für die Binnenschifffahrt und die Arbeitsplätze in dieser Branche anzuerkennen. "Mit der Verweigerung eines Tarifvertrags trifft Minister Ramsauer nicht nur die betroffenen Beschäftigten, sondern mit dem zentralistischen Eingriff auch die Funktionsfähigkeit der Wasserstraßen in Deutschland insgesamt", warnte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp am Dienstag.

Seit Montag werden in Bayern erneut Schleusen bestreikt, vom heutigen Dienstag an erfassen die Arbeitsniederlegungen drei Tage lang Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, ab Donnerstag sollen zudem Schleusen in Berlin und Brandenburg für drei Tage bestreikt werden. Anschließend sei als Signal an den Arbeitgeber eine einwöchige Streikpause geplant: "Damit geben wir dem Bund Gelegenheit, seine Haltung zu überdenken und endlich einen Tarifvertrag abzuschließen", sagte Meerkamp.

Die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und weiterer Einrichtungen und Behörden im Zuständigkeitsbereich des Bundesverkehrsministers ringen bereits seit Monaten um den Abschluss eines Tarifvertrags, der sie vor den Folgen des geplanten Behördenumbaus schützen soll. Seit Anfang Juli wird deshalb regional an mehreren Tagen auch immer wieder die Arbeit an den Schleusen niedergelegt. Anstatt eines verhandlungsfähigen Angebots für einen Tarifvertrag gibt es aus dem Ministerium bislang nur unverbindliche Zusagen. Ein Viertel der rund 12.000 Arbeitsplätze sollen nach dem Willen des Ministeriums abgebaut werden.

Dabei gehen die Folgen für die Gesamtwirtschaft über diese Abbaupläne hinaus: "Der Bund setzt die Funktionsfähigkeit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und dazugehöriger Behörden und Einrichtungen als Servicedienstleister für die Infrastruktur aufs Spiel", erklärte Meerkamp. Damit gerieten auch die Arbeitsplätze vieler Binnenschiffer in Gefahr. Die neuerlichen Streiks seien für die vom zeitweiligen Ausfall der Schleusen betroffenen Unternehmen sicherlich kein Kinderspiel. "Aber wenn wir jetzt nicht den Abschluss eines Tarifvertrags erkämpfen, sind die langfristigen Folgen für die gesamte Branche der Binnenschiffer weitaus schwerwiegender", betonte Meerkamp.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.07.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2013