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GEWERKSCHAFT/893: ver.di ruft bei Amazon erneut zum Streik auf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 29. Oktober 2013

ver.di ruft bei Amazon erneut zum Streik auf



Berlin, 29.10.2013 - Nachdem bereits am gestrigen Montag die Beschäftigten von Amazon Leipzig im Rahmen der Tarifrunde für den Einzelhandel die Arbeit niedergelegt haben, sind heute (Dienstag, 29. Oktober 2013) mit Beginn der Frühschicht zusätzlich die Beschäftigten der beiden Verteilzentren (FRA1 und FRA3) von Amazon Bad Hersfeld erneut zu einem Tagesstreik aufgerufen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) will beim Internet-Versandhändler Amazon einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der Streik in Leipzig wird auch am heutigen Dienstag fortgesetzt.

Amazon wächst weiter. Nachdem in Deutschland mit Brieselang bei Berlin das 9. Verteilzentrum eröffnet wurde, will Amazon nach Polen und Tschechien gehen. "Die Beschäftigten erwirtschaften den Umsatz, mit dem Amazon expandiert, doch wann investiert Amazon in seine Mitarbeiter?" fragt die für Amazon in Bad Hersfeld zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. "Diese brauchen für ihre gute Arbeit einen angemessenen und verlässlichen Lohn, der nicht nur vom Arbeitgeber allein bestimmt wird, sondern über einen Tarifvertrag ausgehandelt wird."

"Amazon als amerikanisches Unternehmen steht dem deutschen Tarifvertragssystem ablehnend gegenüber und bringt immer wieder zum Ausdruck, dass es keine Gemeinsamkeiten mit ver.di gäbe, um in Tarifverhandlungen einzutreten", so Bernhard Schiederig, Verhandlungsführer von ver.di in Hessen. "Doch es geht uns auch um die weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung. Das angekündigte Weihnachtsgeld, auch wenn es keineswegs so hoch ist wie das tarifliche Weihnachtsgeld, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dem kann ein Urlaubsgeld folgen. Dafür machen wir weiter Druck und es wird weitere Streiks geben. Amazon kann nicht damit rechnen, dass Ruhe einkehrt."

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Quelle:
Presseinformation vom 29.10.2013
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Christoph Schmitz - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2013