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VERKEHR/1241: Honduras - Flugplatz nahe der Maya-Ausgrabungsstätte Copán nimmt Formen an (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 23. August 2012

Honduras: Flugplatz nahe der Maya-Ausgrabungsstätte Copán nimmt Formen an



Tegucigalpa, 23. August (IPS) - In Honduras nimmt der Bau eines Flugplatzes in der Nähe der berühmten Maya-Ausgrabungsstätte von Copán allmählich Gestalt an. So erklärte die Tourismusministerin Nelly Jerez unlängst gegenüber IPS, dass die wohlwollende Haltung der Weltkulturorganisation UNESCO und eine Umweltverträglichkeitsstudie die baldige Umsetzung des Vorhabens wahrscheinlich machten.

Der Flugplatz soll im Tal des Flusses Amarillo im Westen des zentralamerikanischen Landes entstehen - 15 Kilometer von einem Gebiet entfernt, das die UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt hat. Die Baukosten werden mit zwölf Millionen US-Dollar veranschlagt, für die eine öffentlich-private Partnerschaft aufkommen soll.

Jerez zufolge kommt von der UNESCO kein Widerstand mehr gegen das Projekt. Vielmehr habe die Organisation gewisse Bedingungen an das Bauvorhaben geknüpft. So müssten vorab Fragen zum Betrieb des Flugplatzes, zur öffentlichen Nutzung der Region und zum Flugaufkommen geklärt werden.

2004 hatte sich die UNESCO dem Bau des Flugplatzes am Rio Amarillo widersetzt und als alternativen Standort La Entrada empfohlen, das mehr als 70 Kilometer von der Maya-Stätte entfernt liegt. Die Gründe für ihren Meinungsumschwung hat die UNESCO bisher noch nicht vorgelegt.


Angebot an Touristen

Man werde sicherstellen, dass sich der Flugplatz nicht negativ auf die Ökologie des Rio Amarillo auswirke, so die Behörden in Tegucigalpa. Die honduranische Regierung von Staatspräsident Porfirio Lobo verspricht sich von dem Bau des Flugplatzes mehr Touristen, die die 1570 entdeckten aber nicht vor dem 19. Jahrhundert freigelegten Ruinen besuchen sollen.

In der Zeit, in sich die Zivilisation der Maya in anderen zentralamerikanischen Ländern ausbreitete, war Copán eine einflussreiche Stadt, der heute jedoch Flusserosion, Mikroflora, Landwirtschaft und Erdbeben zu schaffen machen. (Ende/IPS/kb/2012)


Links:

http://whc.unesco.org/en/list/129
http://www.tierramerica.info/nota.php?lang=esp&idnews=4345&olt=591

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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 23. August 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. August 2012