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VERKEHR/1311: Forschungsprojekt Get eReady nimmt Fahrt auf (idw)


Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) - 30.09.2013

Forschungsprojekt Get eReady nimmt Fahrt auf

Erstes Unternehmen testet Wirtschaftlichkeit von Elektromobilen



Im Projekt Get eReady soll in einem groß angelegten Feldversuch analysiert werden, wie sich E-Mobil-Flotten wirtschaftlich betreiben lassen. Als erster Teilnehmer wird die Wala Heilmittel GmbH Elektroautos in ihre Firmenflotte aufnehmen.

Ziel ist es, eine Elektrofahrzeug-Flotte in der Region Stuttgart bestehend aus insgesamt 750 Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen bis Ende 2015 einzusetzen. Get eReady ist eines von rund 40 Projekten des baden-württembergischen Schaufensters "LivingLab BWe mobil" und wird mit 4,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert die technischen und wirtschaftlichen Potenziale.

Zusammen mit der Bosch Software Innovations GmbH, der Athlon Car Lease Germany GmbH Co. KG, der Heldele GmbH Elektro-Kommunikations-Technik sowie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) führt das Fraunhofer ISI den Feldversuch durch. Mit der Wala Heilmittel GmbH steht nun der erste Teilnehmer am Projekt Get eReady fest. Für den Umweltbeauftragten des Unternehmens Stefan Weiland ist dies ein wichtiger und konsequenter Baustein, den CO2-Ausstoß zu senken. "Wir freuen uns, der erste Teilnehmer in diesem Projekt zu sein. Unser Unternehmen fühlt sich gegenüber den nachfolgenden Generationen verpflichtet, Verantwortung für Umwelt und Natur zu übernehmen."

Für das Fraunhofer ISI und Projektleiter Dr. Patrick Plötz beginnt nun die konkrete Analysephase. "Ziel unserer Untersuchungen im Rahmen von Get eReady soll sein, einzelne Fuhrparks und Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Ersetzbarkeit durch Elektrofahrzeuge zu beurteilen und ob sich daraus auch Einsparungen für die Fuhrparks ergeben. Konkret werden dafür GPS-Tracker in Fahrzeugen der Wala Heilmittel GmbH eingesetzt und darauf basierend der Einsatz von Elektrofahrzeugen ausführlich simuliert und ausgewertet."

Um herauszufinden, welche Faktoren den wirtschaftlichen Einsatz von Elektromobilität bei Flottenfahrzeugen beeinflussen, sind Teilnehmer aus möglichst unterschiedlichen Branchen wichtig. Das Projekt richtet sich deshalb an ein breites Feld gewerblicher, öffentlicher und nicht-kommerzieller Flottenbetreiber, die Interesse an der Nutzung von Elektrofahrzeugen innerhalb ihrer Flotte haben. Mit der Wala Heilmittel wurde ein Unternehmen gewonnen, das heute noch wenige Berührungspunkte mit Elektromobilität hat. Aktuell lassen weitere Interessenten aus verschiedenen Branchen, wie soziale Hilfsdienste, Handwerksunternehmen, Werbeagenturen sowie Architektur- und Ingenieurbüros ihren individuellen Bedarf analysieren.

Betreiber schon bestehender Fahrzeugflotten können das Projekt zunächst unverbindlich kennenlernen und an einer kostenlosen Analyse des eigenen Fahrzeugbestandes teilnehmen. Wer sich verbindlich für die Mitwirkung am Feldversuch entscheidet, erhält pro neu zugelassenem E-Mobil einen monatlichen Zuschuss in Höhe von rund 160 Euro. Gleichzeitig wird von den Projektteilnehmern eine vernetzte Ladeinfrastruktur aufgebaut, die gemeinsam genutzt werden kann.

Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als"Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org

Das Projekt Get eReady ist Teil des baden-württembergischen Schaufensters"LivingLab BWe mobil". Hier erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität in der Praxis. Das Großforschungsprojekt wird durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. Die Projekte konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe und sorgen auch international für eine große Sichtbarkeit. Das "LivingLab BWe mobil" steht für einen systemischen Ansatz mit ineinandergreifenden Projekten, die Elektromobilität vom E-Bike über das E-Auto bis hin zum elektrischen Transporter und Plug-in-Linienbussen für jedermann erfahrbar machen. Die Projekte adressieren Fragestellungen zu Intermodalität, Flotten und gewerblichen Verkehren, Infrastruktur und Energie, Stadt- und Verkehrsplanung, Fahrzeugtechnologie, Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung. Koordiniert wird das "LivingLab BWe mobil" durch die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).
Weitere Informationen unter www.livinglab-bwe.de

Weitere Informationen zu Get eReady im Internet:
www.bosch-si.de/geteready

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution527

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI),
Anne-Catherine Jung, 30.09.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2013