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MELDUNG/254: 64. Deutscher Anwalttag - Ehrenzeichen der Deutschen Anwaltschaft verliehen (DAV)


Deutscher Anwaltverein (DAV) - Düsseldorf/Berlin, 5. Juni 2013
64. Deutscher Anwaltstag in Düsseldorf (6. bis 8. Juni 2013)

DAV verleiht Ehrenzeichen der Deutschen Anwaltschaft



Düsseldorf/Berlin (DAV). Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 5. Juni 2013 wurde das Ehrenzeichen der Deutschen Anwaltschaft zweifach vergeben. Mit dem Ehrenzeichen der Anwaltschaft zeichnet der DAV Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte aus, die sich in besonderem Maße um die Anwaltschaft verdient gemacht haben.

Ausgezeichnet wurden:

Rechtsanwältin Ingeborg Rakete-Dombek aus Berlin und
Rechtsanwalt Victor Pfaff aus Frankfurt am Main

Im Einzelnen:

Rechtsanwältin Ingeborg Rakete-Dombek, Berlin

Ingeborg Rakete-Dombek ist Rechtsanwältin seit 1979, Notarin und Fachanwältin für Familienrecht. Sie ist seit 20 Jahren Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im DAV. Davon war sie 14 Jahre lang Mitglied im Geschäftsführenden Ausschuss und davon acht Jahre lang, von Anfang 2004 bis Ende 2011, deren Vorsitzende. Während ihres Vorsitzes ist die Mitgliederzahl der Arbeitsgemeinschaft von knapp 5.000 auf knapp 7.000 Mitglieder gestiegen. Aktuell ist sie nach wie vor für den DAV im Gesetzgebungsausschuss Familienrecht tätig. Zudem ist sie Kommentatorin sowie Autorin, Mitherausgeberin und Beirätin mehrer Zeitschriften, Lehrbeauftragte an der Universität Hannover, Vorstandsmitglied der Deutschen Liga für das Kind und zusätzlich ist sie Mutter, die es stets geschafft hat, Beruf und Familie "unter einen Hut zu bringen".

Hierzu Rechtsanwalt Prof. Dr. Wolfgang Ewer, DAV-Präsident, in der Laudatio:

"Zum Anwaltsdasein gehört es, die Menschen und ihre Beweggründe zu verstehen. Deshalb hat Ingeborg Rakete-Dombek immer hinüber in andere Fachdisziplinen geschaut und Kollegen animiert, dies ebenfalls zu tun. Mit einem Ohr am Puls der Zeit richtet sie immer wieder die Aufmerksamkeit auf aktuelle Themen rund um den Anwaltsberuf wie z. B. Burn out, "Haftungsfalle Büroorganisation", technische Neuerungen, Mitarbeiterführung und Qualifikation von Mitarbeitern. Auf den Fachtagungen der Arbeitsgemeinschaft gab und gibt es immer wieder Vorträge dazu. Ein weiteres Ergebnis ihres Organisationstalents ist es, sich zusätzlich zu Familie und Beruf unermüdlich ehrenamtlich für die Belange der Anwaltschaft einzusetzen und zu ihrem guten Ruf beizutragen."

Rechtsanwalt Victor Pfaff, Frankfurt am Main

Rechtanwalt Victor Pfaff war im Mai 2000 einer der Gründerväter der Arbeitsgemeinschaft Ausländer- und Asylrecht im Deutschen Anwaltverein. Die Arbeitsgemeinschaft wurde gegründet, weil die Kolleginnen und Kollegen, die im Bereich des Migrationsrechts tätig sind ein Forum benötigen, welches ihnen nicht nur Wissen und Informationen vermittelt, sondern auch die Möglichkeit gibt, sich auszutauschen. Pfaff war auch der erste Vorsitzende dieser Arbeitsgemeinschaft. Außerdem ist er seit Januar 1999 Mitglied im Gesetzgebungsausschuss Ausländer- und Asylrecht des DAV. Viele Stellungnahmen dieses Ausschusses tragen seine Handschrift. Er hat 1986 Pro Asyl mitbegründet und gehört seit Anfang der 80er Jahre der Rechtsberaterkonferenz der Wohlfahrtsverbände an. Er war von 2005 bis 2011 Mitherausgeber der Zeitschrift für Ausländerrecht. Außerdem war er lange Jahre Dozent der Deutschen Anwaltakademie. 1996 wurde er wegen seiner Verdienste um verfolgte Autoren mit der Hermann-Kesten-Medaille des PEN-Zentrums geehrt.

In seiner Laudatio führt der DAV-Präsident Ewer aus:

"Victor Pfaff hat im Auftrag von Caritas, Diakonischem Werk, Pro Asyl und UNHCR zwischen 1988 und 2005 insgesamt drei Reisen nach Pakistan und Afghanistan unternommen. Seine Berichte über die von ihm angestellten Recherchen haben mit dazu beigetragen, Flüchtlingen, hauptsächlich aus dem Iran und aus Afghanistan, zu einem sicheren Aufenthaltsstatus in Deutschland zu verhelfen. Die Brisanz dieses Themas ist heute aktueller denn je und beschäftigt nach wie vor seine berufliche Praxis. So wird er als Beauftragter des Deutschen Anwaltvereins Anfang Juli nach Kabul und Mazar-e-Sharif reisen, um vor Ort zu prüfen, wie erreicht werden kann, dass den afghanischen Ortskräften der Bundeswehr, die nach Abzug der deutschen Truppen Repressionen befürchten, in Deutschland Aufnahme gewährt wird. Er hat durch seine Persönlichkeit, seinen Berufsethos, die Art und Weise der Ausübung seines Berufes als Rechtsanwalt und seine diversen ausländerpolitischen Aktivitäten viel dazu beigetragen, dass sich nicht nur in der Anwaltschaft, sondern auch in den Kreisen der Politik das Bild des "Ausländeranwalts" erheblich geändert hat. Pfaff setzt sich in seiner täglichen Arbeit für die Durchsetzung der Rechte der in Deutschland lebenden Ausländer ein, Rechte die ihnen nach dem Grundgesetz, der Europäischen Menschenrechtskonvention, dem Recht der Europäischen Union sowie der Genfer Flüchtlingskonvention zustehen und deren Durchsetzung im Einzelfall dennoch immer wieder auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Der Deutsche Anwaltverein ehrt mit Pfaff einen hochverdienten Verteidiger der Menschenrechte und einen aufrechten Unterstützer all derjenigen, die des Schutzes der Menschenrechte in unserer Gesellschaft in besonderem Maße bedürftig sind."

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Quelle:
Pressemitteilung DAT 1/13 vom 5. Juni 2013
Deutscher Anwaltverein (DAV)
Pressesprecher Swen Walentowski
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Tel.: 0 30/72 61 52 - 129
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2013