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MELDUNG/533: Projektstart - Wie Kulturen mit Strafen umgehen (idw)


Ruhr-Universität Bochum - 17.10.2017

Projektstart: Wie Kulturen mit Strafen umgehen


Gemeinsame Presseinformation der Freien Universität Berlin und der Ruhr-Universität Bochum: Welche Rolle Kriminalität und Strafe in Politik, Medien und Gesellschaft spielen, untersuchen deutsche und französische Forscherinnen und Forscher in einem neuen Projekt. Das Vorhaben mit dem Titel "Strafkulturen auf dem Kontinent - Frankreich und Deutschland im Vergleich" fördern die Deutsche Forschungsgemeinschaft und ihre französische Schwesterorganisation Agence Nationale de la Recherche mit rund 600.000 Euro für drei Jahre. Auftakt für die Forschungsarbeiten war ein Workshop am 13. und 14. Oktober 2017 in Berlin.

Das Projekt leiten Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn von der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Fabien Jobard vom Centre Marc Bloch in Berlin und Prof. Dr. Tobias Singelnstein von der Ruhr-Universität Bochum. Ebenfalls beteiligt sind das Centre National de la Recherche Scientifique sowie die Université Paris Panthéon-Sorbonne.

Zentrale Forschungsfragen

"Strafe und Kriminalität spielen in allen Gesellschaften eine zentrale Rolle, und ihre Bedeutung in der jüngeren Vergangenheit hat erheblich zugenommen", meinen die Projektverantwortlichen. Die Rolle von Strafe variiert in verschiedenen Ländern und verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Auch Medien, Politik und Bevölkerung haben nicht immer die gleiche Auffassung von dem Thema.

Das Projektteam möchte Fragen beantworten wie: Was wird unter einer guten, gerechten, effizienten Bestrafung verstanden? Sind die Bestrafungswünsche der Bevölkerung gestiegen? Wie werden sie durch die Berichterstattung der Medien beeinflusst? Und wie ist der Umgang der Politik mit dem Thema ausgestaltet?

Zusammenspiel von Medien, Gesellschaft und Politik

Am Ende wollen die Forscherinnen und Forscher herausgearbeitet haben, was die Strafkultur in den beiden beteiligten Ländern prägt und wo es Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt. Sowohl qualitative als auch quantitative Methoden sollen zum Einsatz kommen. Die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wollen erfassen, was Strafe für die verschiedenen Gruppen bedeutet und wie sich die Definitionen und der Umgang mit Strafen in der Praxis entwickelt haben. Sie interessieren sich vor allem für die Zusammenhänge zwischen den Bestrafungswünschen der Bevölkerung und dem Umgang der Medien mit Kriminalität und Strafe sowie den Maßnahmen der Politik.

Angeklickt

Projektwebseiten
http://www.jura.fu-berlin.de/fachbereich/einrichtungen/strafrecht/lehrende/drenkhahnk/lauf_forsch/Strafkulturen/index.html
http://kriminologie2.ruhr-uni-bochum.de/index.php/de/forschung/strafkulturen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution2

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Ruhr-Universität Bochum, Dr. Julia Weiler, 17.10.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Oktober 2017

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