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RUNDBRIEF/008: Gruß zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel 2013/2014 (SB)


Liebe Leserin und lieber Leser!


2013, das Jahr der Kriege, der hausgemachten Katastrophen, der gesellschaftlich faulen Kompromisse und des fauligen Geruchs eines ausdrücklich visionsfreien politischen Mainstreams, möchten wir um jeden Preis auch genauso in Erinnerung behalten.

In Anbetracht der sterbenden Empfindsamkeit gegenüber der wachsenden menschlichen Not, der existentiellen Entwürdigung, der Peinigung und Zerstörung von Mensch und Tier weit über die Schmerzgrenze des Verzeihbaren hinaus erkennen wir eher ein verlorenes Jahr.

Als Trophäe und Triumph im Zeitalter des homo oekonomicus und bereits verstiegen zum homo legalitus mag der Profiteur und Nutznießer diese Zeit der Überforderungen und lähmenden Ängste vielleicht frenetisch feiern; wir von der Schattenblick-Redaktion wollen jedoch dieses Jahr 2013, so mürbe, geschmacklos und verdorben wie es für die große Mehrheit der Menschen war, nie vergessen, damit es uns auch mit Nachdruck daran erinnert, daß es doch für viele Einsichten, bestimmt aber für alle kalkulierten Aussichten ein sicheres "Zu spät" gibt, für eine Utopie aber nie, die überhaupt erst dem Menschen in seinem Streben das gesündeste aller Korrektive gewährleistet.

In diesem Sinne leicht gefaßter Schwergedanken wünschen wir allen Freundinnen und Freunden und Genossinnen und Genossen eine gleichsam erholsame und besinnliche Zeit.

Graphik: © 2013 by Schattenblick

Graphik: © 2013 by Schattenblick


Ton der Repression

Repression und Folter gleich,
werden doch nicht enden,
wird das Opfer erstmal weich,
um sein Los zu wenden.

Die Erfahrung lehrt schon immer,
wenn du erstmal geschlagen bist,
wüten alle beide schlimmer,
weil es einfach erfolgreich ist.

Wehret nicht dem Anfang nur,
auch um schnell zu reagieren,
defensiv ist die Natur,
die sich müht, nicht zu verlieren.

In der Zeit der vielen Feste
pflegt der Bürger seinen Bauch,
die Armut teilt sich die Reste,
denn das Elend feiert auch.

Diese Art, die Welt zu teilen,
kann nicht dein Interesse sein,
und im Friedenstrug zu weilen,
hält dich schwach und macht dich klein.

Kehr zurück zum ersten Ton,
wo dein Platz, Genosse, ist,
noch bevor die Repression
dich mit Haut und Haaren frißt.

Denn wo süße Glocken klingen,
bietet sich Gelegenheit,
um den Neubeginn zu ringen
für den fast verlor'nen Streit.

Ihre Schattenblick-Redaktion

24. Dezember 2013