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KORRESPONDENZEN/015: Frage zur Glyphosat-Resistenz (SB)


Frage zu: GENTECHNIK/274: Glyphosat-Resistenz breitet sich aus


Sehr geehrte Schattenblick-Redaktion,

vielen Dank für Ihre stets sehr informativen und gründlichen Artikel :-) Heute habe ich zu einem Artikel eine Frage und hoffe, Sie können mir weiter helfen.

Sie schrieben in Ihrem Artikel: GENTECHNIK/274: Glyphosat-Resistenz breitet sich aus (SB)

"Noch überwiegt weltweit der konventionelle Anbau den gentechnischen bei weitem, doch holen die Biotechkonzerne auf, was die Gefahr neuer Resistenzentwicklungen nach sich zieht."

Warum ist das so? Warum zieht der gentechnische Anbau neue Resistenzen nach sich?

Ich hatte die Sache so verstanden, dass die jeweiligen Herbizide zu Resistenzen unter den Wildkräutern führen und nicht die jeweilige Sorte/Art Pflanze, die angebaut wird. Im Grunde führt doch der Einsatz von Roundup, Liberty, Basta oder unter welchem Namen auch immer die Glyphosate ausgebracht werden, zu Resistenzen gegen Glyphosate - ganz egal, ob diese Herbizide auf Feldern mit gentechnisch manipulierten Kulturpflanzen oder auf Feldern mit konventionellen Kulturpflanzen ausgebracht werden. (Ich will damit keinesfalls die Grüne Gentechnik in Schutz nehmen - nichts liegt mir ferner :-) - es geht mir nur allein um das richtige Verständnis und den richtigen Zusammenhang, der mir noch nicht klar ist).

Ich würde mich über Weiterleitung meiner Mail an den entsprechenden Autor/Journalisten und über Antwort sehr freuen und sende herzliche Grüße

Kristina Peter
Lista de Correos, Spanien


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Sehr geehrte Frau Peter,

gerne sind wir bereit, eine mögliche Ungenauigkeit im Zusammenhang mit der Resistenzbildung bei der Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen auszuräumen. Selbstverständlich bezieht sich die Resistenzbildung auf den Wildwuchs, der sich zunehmend in den Feldern mit Gentech-Anbau ausbreitet, da er gegen das in der sogenannten Grünen Gentechnik verwendete Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat resistent wird.

Da die Fläche mit gentechnischem Anbau weltweit wächst, nimmt auch die Häufigkeit zu, daß auf den Anbauflächen herbizidresistente Unkräuter heranwachsen, welche die Nutzpflanzen verdrängen und somit Ernteverluste erzeugen.

Beim Gentech-Anbau kommt noch der besondere Umstand hinzu, daß zwar die Landwirte mitunter Mais und Soja als Wechselfruchtfolge anbauen, daß aber in beiden Fällen gentechnisch veränderte Produkte genommen werden und folglich jedesmal Glyphosat eingesetzt wird. Das erhöht nochmals die Chance der geschilderten Resistenzentwicklung beim Wildwuchs.

Wir hoffen, mit diesen Erläuterungen zum besseren Verständnis beigetragen zu haben und wünschen Ihnen weiterhin viel Vergnügen beim Stöbern und Lesen im Schattenblick,

Ihre SB-Redaktion

21. Juli 2009