EDITORIAL/039: In medias res (SB)

Wochendruckausgabe 39 der Elektronischen Zeitung Schattenblick zum 22.04.2017

Foto: © 2013 by Schattenblick

In medias res

Warum schleicht sich das Gefühl, das Objekt jener bloßen PR-Initiative zu sein, ein, deren Zweck das Geraderücken und Richtigstellen einer in der Öffentlichkeit anwachsenden Medienskepsis und -kritik sein mag? Mit jeder Sendung dieser neuen Berichterstattung in eigener Sache, zur immer gleichen Tageszeit im Deutschlandfunk ausgestrahlt (@mediasres - das Medienmagazin, Deutschlandfunk, Mo.-Fr., 15:35-16:00 Uhr), wächst dieser Verdacht, so daß für einen anderen Gedanken als den der bloßen Manipulationsabsicht kaum noch Platz bleiben kann.

Ist es nicht gerade das Rezept einer Salatmischung, das mit mehr oder weniger globalkritischen Berichten über die Hohlwelt der Publizistik den Eindruck internationaler Kompetenz und Vielfältigkeit erwecken möchte oder gar mit Hilfe konsumentenfreundlicher Scheindialoge in eigener Angelegenheit so etwas wie Gesprächsbereitschaft und Interesse am Zuschauer, Hörer und Leser suggerieren will, das sich dafür hervorragend eignet?

Wie eine Botschaft allerdings wird dann doch mit dem Symbolgehalt eines Feigenblatts der Blick selbst des unvoreingenommenen Betrachters geradezu nachhaltig auf den unerwähnten und diskursgemiedenen Umstand gelenkt, die willentliche oder unwissentliche Parteilichkeit in ihrer steten, unabweislichen Konsequenz nicht zu thematisieren.

Redaktion Schattenblick

21. April 2017

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