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KIRCHE/1260: Erzbischof Schick fordert Maßnahmen gegen Wüstenbildung (DBK)


Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz vom 10.02.2012

Erzbischof Schick:
"Hunger und Dürre sind kein unabänderliches Schicksal"


Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, hat konsequente Maßnahmen gegen das Fortschreiten der Wüstenbildung gefordert. "Wüstenbildung ist kein Schicksal. Die Menschen in der Sahelzone können viel durch verbesserte landwirtschaftliche Methoden zum Kampf gegen die Wüste beitragen", sagte der Erzbischof anlässlich des Jahrestreffens des Verwaltungsrats der "Sahelstiftung" (Stiftung Johannes Paul II. für die Sahelzone) in Rom (6. bis 14. Februar 2012). "Daneben müssen aber auch international deutlich mehr Schritte gegen den weltweiten Klimawandel getan werden, der dazu beiträgt, dass die Sahara Jahr für Jahr wächst." Die Projekte der Sahelstiftung werden zu einem großen Teil aus Erträgen der Spenden deutscher Katholiken anlässlich eines Aufrufs von Papst Johannes Paul II. finanziert. Dieser hatte 1980 in einem eindringlichen Appell um Hilfe für die nach einer Dürrekatastrophe Not leidende Bevölkerung im Sahel gebeten. Damals wurden 30 Millionen DM gespendet.

"Die Not ist 30 Jahre nach Gründung der Stiftung leider so groß wie damals", sagte Erzbischof Schick weiter. "Erst kürzlich hat die Welternährungsorganisation der UN darauf hingewiesen, dass insbesondere in Mali, Mauretanien und Niger erneut Hungernöte drohen. Ich begrüße daher die Entscheidung der Bundesregierung, 11 Millionen Euro Soforthilfe für Ernährungsprogramme in der Sahelregion zur Verfügung zu stellen. Bei solchen Notprogrammen darf es aber nicht bleiben. Es muss langfristig und kontinuierlich in der Region gegen die Wüstenbildung gearbeitet werden, damit es zu solchen Krisen nicht mehr kommt. Hier bietet insbesondere die Sahelstiftung, die seit Jahrzehnten vor Ort tätig ist und auf das Netzwerk der Kirchen zurückgreifen kann, einen Garant für wirklich nachhaltige Arbeit." Sie fördere Mikroprojekte in der Landwirtschaft, die am besten der Bevölkerung helfen.

Bei der diesjährigen Verwaltungsratssitzung mit Bischöfen der Sahelregion und Vertretern des Päpstlichen Rates "Cor Unum" ging es unter anderem um die fortschreitende Nahrungsmittelknappheit und die steigenden Nahrungsmittelpreise. Die Sahelstiftung stellt in diesem Jahr 1,3 Millionen Euro an Projektmitteln zur Verfügung.

Durch Förderung der ländlichen Entwicklung, durch Aufforstung sowie Maßnahmen zur Sanierung des Bodens und zur Wasserhaltung bekämpft die Sahelstiftung seit 28 Jahren, insbesondere im Bereich von Bildung und Ausbildung, die Desertifikation und die Not der ärmsten Bevölkerungsschichten. Die Projekte werden unabhängig von der Religionszugehörigkeit der Bevölkerung gefördert. Seit 1984 konnten mehr als 40 Millionen Euro für über 3.500 Projekte bewilligt werden

Hinweis:

Weitere Informationen zur "Sahelstiftung" unter:
www.fondationjeanpaul2.org.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 021 vom 10. Februar 2012
Herausgeber: P. Dr. Hans Langendörfer SJ,
Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Deutsche Bischofskonferenz
Kaiserstraße 161, 53113 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012