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KIRCHE/1523: Aufbruch zur Pilgerreise für Gerechtigkeit und Frieden (ÖRK)


Ökumenischer Rat der Kirchen - Pressemitteilung vom 30. Oktober 2013

Aufbruch zur Pilgerreise für Gerechtigkeit und Frieden



"Ich bin überzeugt, dass der Gott des Lebens heute neue Möglichkeiten für den ÖRK schafft." Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, hat in seinem Bericht zur Eröffnung der 10. ÖRK-Vollversammlung in Busan einen Entwurf für die Arbeit des ÖRK in den kommenden Jahren vorgestellt. "Wir sind nicht hier um zu diskutieren, ob wir als Gemeinschaft von Kirchen etwas verändern können, sondern vielmehr, um zu überlegen, wie und mit wem wir unseren Beitrag leisten können."

Seine Vision für die Periode bis zur nächsten Vollversammlung ist eine Pilgerreise für Gerechtigkeit und Frieden. Olav Fykse Tveit rief die Delegierten dazu auf, zum Wesentlichen zurückzukehren und benannte als erstes christliche Solidarität. Jesus nachzufolgen bedeute, eine ?vorrangige Option für die Armen? zu wählen.

"Erste Priorität bleibt die sichtbare christliche Einheit", betonte Tveit dann. "Der ÖRK hat in der ökumenischen Bewegung eine Führungsrolle." Der ÖRK habe die Aufgabe, andere - ökumenische Institutionen, das Globale Christliche Forum und alle Partner - zu befähigen. Tveit weiter: "Wir schätzen unsere Beziehungen mit der ganzen ökumenischen Bewegung und wollen diese weiter pflegen."

Die Kirche ist missionarisch

"Die Identität der Kirche ist missionarisch", sagte Tveit zum Bereich Einheit und Mission. Er zitierte aus der neue ÖRK-Missionserklärung: " Tatsächlich wird Mission von den Rändern der Gesellschaft definiert, und kommt von daher zu uns." Für 2017 kündigte er eine Konferenz von Glauben und Kirchenverfassung zum Thema Erneuerung als wichtige Gelegenheit zur Feier des 500-jährigen Reformationsjubiläums an.

Außerdem betonte Tveit: "Die Suche nach gerechtem Frieden muss fortgesetzt werden." Der ÖRK habe eine einzigartige Qualität in den Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden einzubringen.

Im Bezug auf Syrien z.B. dränge Lakdhar Brahimi, der gemeinsamen Vertreter der UNO und der Arabischen Liga, darauf, dass die Kirchen ihre bedeutende Rolle dafür nutzen, um sich für einen Friedensprozess einzusetzen. Im Irak, Ägypten, Syrien und Palästina, so Tveit, führe der Weg zum Frieden über eine Kultur und Praxis von Demokratie und Gleichberechtigung aller Bürger.

Weiter sagte der ÖRK-Generalsekretär: "Wir müssen die interreligiösen Beziehungen ausbauen, denn wir alle haben die Kapazitäten, gemeinsam unsere Stimme zu erheben und gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden für alle zu arbeiten." Es müsse alles getan werden, um die Wirkung von gewalttätigen Extremisten zu verringern.

Beiträge der Mitgliedskirchen sind entscheidend

Und schließlich: "Der ÖRK sollte sich aufgrund seiner einzigartigen Stellung auch an dem umfassenden Engagement von Kirchen und ökumenischen Partnern für Migrantinnen und Migranten angemessen beteiligen." Der größte Reichtum des ÖRK sind seine 345 Mitgliedskirchen, so Tveit. Alle Programme und Projekte müssten sich daran messen lassen, wie sie die Mitgliedskirchen einbeziehen.

Doch auch das Ökumenische Zentrum in Genf sei ein "ganz eigener Aktivposten". Auch wenn der ÖRK vor allem dort angesiedelt sei, wo die Mitgliedskirchen sind, sei es ein großer Vorteil, in Genf zu sein, "im Herzen der internationalen Organisationen und ihrer Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte, für Kinder, Gesundheit und Abrüstung".

Tveit stellte fest, dass der ÖRK dank starker Bemühungen eine solide Struktur und Ressourcen habe. Er appellierte aber auch an die Mitgliedskirchen: "Um jedoch eine Gemeinschaft von Kirchen zu sein, müssen wir alle gemäß unserer Größe und unseren Mitteln beitragen."

Website der ÖRK-Vollversammlung:
www.wcc2013.info/de


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehörten Ende 2012 dem ÖRK 345 Mitgliedskirchen an, die zusammen über 500 Millionen Christen aus protestantischen, orthodoxen, anglikanischen und anderen Traditionen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kirche. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, von der (lutherischen) Kirche von Norwegen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 30. Oktober 2013
Herausgeber: Ökumenischer Rat der Kirchen (ÖRK)
150 rte de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz
E-Mail: ka@wcc-coe.org
Internet: www.wcc-coe.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2013