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KIRCHE/1617: "Interessen nicht mit militärischer Gewalt durchsetzen" (EKD)


Evangelische Kirche in Deutschland - Pressemitteilung vom 06.06.2014

"Interessen nicht mit militärischer Gewalt durchsetzen"

EKD-Ratsvorsitzender ruft an Pfingsten zur friedlichen Konfliktregelung auf



Zur friedlichen Regelung von Konflikten sowohl im privaten Leben als auch zwischen Staaten hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, in seiner Pfingstbotschaft aufgerufen.

Das Pfingstfest stehe für das "Wunder des Verstehens". Gottes Geist habe die Menschen für die Botschaft des Evangeliums geöffnet - über sprachliche und kulturelle Schranken hinweg, erklärte Schneider. Deutschland, Europa und die ganze Welt stünden heute vor vielen Herausforderungen und Krisen, "deren Bewältigung ganz dringend auf ein neues Verstehen und Verständnis von Menschen voneinander und füreinander angewiesen ist".

"Das pfingstliche Kommunikationswunder befreit aus Angst und Sprachlosigkeit gegenüber Aggression", sagte der Ratsvorsitzende. Der Geist Gottes weise Wege zu "friedlichen Formen der Intervention". Schneider äußerte sich "dankbar, dass politisch verantwortliche Menschen in Deutschland von diesem Geist gestärkt dem Frieden dienen".

Der EKD-Ratsvorsitzende nahm in seiner Pfingstbotschaft auch Bezug auf die bevorstehenden Gedenktage an den Ausbruch des Ersten und des Zweiten Weltkriegs und wandte sich an Gott mit einer Bitte um Frieden:

"Lass Deinen Geist unsere Herzen und unseren Verstand bewegen, dass wir unsere Ansprüche und Interessen nicht mit militärischer Gewalt durchsetzen. Dass wir kriegerische Konflikte nicht mit Waffengeschäften befeuern. Lass uns über innere und äußere Grenzen hinweg Vertrauen wagen und Schritte des Frieden gehen."

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Pfingsten ist ein Kommunikationswunder!
Pfingstbotschaft

Dr. h.c. Nikolaus Schneider,
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)


Das Pfingstfest steht für das Wunder des Verstehens: Gottes Geist öffnet die Herzen der Menschen für die Botschaft des Evangeliums und lässt Menschen neu auf Gott und aufeinander hören - über Sprachgrenzen und kulturelle Schranken hinweg.

"Wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden." - so wunderten sich die Menschen, die in Jerusalem Zeugen der ersten Pfingstpredigten der Jünger Jesu wurden (Apostelgeschichte 2,11).

Gottes Geist bewirkt bis heute neues Verstehen und neue Verständigung. Er inspiriert gelingende Kommunikation - in unseren persönlichen Lebensbezügen, in unserer Kirche und auch in unserem politischen Reden und Handeln.

Deutschland, Europa und die ganze Welt stehen vor vielen Herausforderungen und Krisen, deren Bewältigung ganz dringend auf ein neues Verstehen und Verständnis von Menschen voneinander und füreinander angewiesen ist. In diesem Jahr erinnern wir den Ausbruch des ersten und des zweiten Weltkrieges. Wir erinnern uns hierbei auch an unser eigenes Versagen als Kirche.

Unser Gedenken an diese Bruchstellen der Geschichte verbindet sich mit der pfingstlichen Bitte an Gott: "Lass Deinen Geist unsere Herzen und unseren Verstand bewegen, dass wir unsere Ansprüche und Interessen nicht mit militärischer Gewalt durchsetzen. Dass wir kriegerische Konflikte nicht mit Waffengeschäften befeuern. Lass uns über innere und äußere Grenzen hinweg Vertrauen wagen und Schritte des Frieden gehen."

Das pfingstliche Kommunikationswunder befreit aus Angst und Sprachlosigkeit gegenüber Aggression. Wir glauben: Gottes Geist weist uns Wege zu friedlichen Formen der Intervention. Das gilt für unser privates Leben wie für Konfliktregelungen zwischen Staaten. Und wir sind dankbar, dass politisch verantwortliche Menschen unseres Landes vom pfingstlichen Geist gestärkt dem Frieden dienen.

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Quelle:
Pressemitteilung 105/2014 vom 06.06.2014
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2014