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BUNDESLIGA/520: Frauen - 3. Runde (SB)


Endlich wieder Liga-Alltag


Drei Monate mußte man nach dem Saisonauftakt im Oktober 2016 bis zur nächsten Doppelrunde am 20. und 21. Januar in der Frauenbundesliga warten. Schach ist eben doch ein Geduldsspiel. Jedenfalls waren Schwäbisch Hall, Bad Königshofen und München die Spielorte zur 3. und 4. Runde. Während einige Teams den Meisterschaftstitel klar vor Augen haben, wird für andere schon jetzt der drohende Abstieg zur alles bestimmenden Frage. Besonderes Augenmerk fiel dabei auf das Spitzenspiel zwischen dem Vize-Meister Schwäbisch Hall und dem amtierenden Champion Baden-Baden. Beim letzten Treffen hatten die Hallerinnen noch einen knappen 3,5:2,5-Sieg davongetragen.

Eine Revanche war möglich, zumal Baden-Baden diesmal nicht ersatzgeschwächt antrat, sondern vorne mit Alexandra Kosteniuk und den beiden Muzychuk-Schwestern Anna und Mariya stark besetzt war. Dennoch konnte Baden-Baden an den beiden Top-Brettern nur zwei Remisen einfahren, da Lela Javakhishvili die Russin Kosteniuk neutralisierte und die Blitz- und Rapidweltmeisterin Anna Muzychuk trotz eines scharfen Spiels nichts Verwertbares gegen Nino Batsiashvili zu fassen bekam.

Erst am dritten Brett zeichnete sich schon früh ein Erfolg für Baden-Baden ab, da Alina Kashlinskaya gegen Mariya Muzychuk kritisch, aber noch nicht ganz verloren stand. Nach zwei weiteren Remisen brachte Deimante Daulyte zunächst einmal Schwäbisch Hall mit einem Sieg über Ketino Kachiani-Gersinska in Führung. Nur gut, daß Mariya Muzychuk ihre Chancen nutzte, um das 3:3-Mannschaftsremis unter Dach und Fach zu bringen. Es hätte mehr für Baden-Baden herausspringen können, da Ekaterina Kovalevskaya gegen Irina Bulmaga praktisch eine Gewinnstellung besaß. Aber bei nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr zog sie lieber die Notbremse ins Dauerschach. Ein kleiner Trost: Auf diese Weise bleibt der Kampf um den Titel weiterhin spannend.

Derweil hatte das klar favorisierte Team aus Deizisau leichtes Spiel gegen Karlsruhe. Nur am Schlußbrett konnte Sarah Hund gegen Ingrid Lauterbach einen vollen Punkt für Karlsruhe beisteuern. An der 1,5:4,5-Niederlage änderte dies jedoch nichts. Ein Remis kam noch von Jessica Schmidt gegen Zoya Schleining.

Gastgeber Bad Königshofen hatte die beiden Nordlichter Harksheide und Hamburg sowie Rodewisch zu Gast. Für die Hamburgerinnen ging es um den Anschluß zur erweiterten Spitze, und eine Zeitlang schien ein 3:3-Ausgang gegen den Gastgeber möglich, aber als Diana Baciu eine Gewinnstellung noch in eine Niederlage kippen ließ, Monika Socko von Zhao Xue regelrecht überfahren wurde und Judith Fuchs taktische Lektionen von Olga Girya erhielt, konnten die Hanseatinnen nur auf den, wenn auch beachtlichen Sieg von Teodora Rogozenco gegen die Großmeisterin Irina Zarkudjaeva verweisen. Die 2:4-Niederlage schmeckte dennoch bitter.

Aufsteiger Harksheide, überhaupt das jüngste Team in der Liga-Geschichte, hatte unterdessen gegen die Rodewischer Schachmiezen nichts zu lachen und mußte beim 0,5:5,5 tüchtig Lehrgeld zahlen. Lediglich Emily Rosmait konnte sich gegen Melanie Lubbe als Trost ein Remis gutschreiben lassen.

Der Spielort München stand ganz im Zeichen des Abstiegskampfs. Da sowohl Bayern München als auch Augsburg, Erfurt und Lehrte jeden Punkt für den Klassenerhalt bitter benötigen würden, wenn am Ende abgerechnet wird, gab es nichts zu verschenken. Pech nur, daß der Gastgeber weiter auf den ersten Saisonsieg warten muß, denn gegen Lehrte gab es nur ein chancenloses 1:5 bei zwei kläglichen Remisen. Wie Lehrte konnte sich auch Erfurt dank eines 3,5:2,5-Arbeitssieges gegen Augsburg ein wenig aus der Abstiegszone entfernen. Kein Aufatmen, aber doch Hoffnung für ein weiteres Jahr in der 1. Bundesliga.

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, daß Rodewisch nach Brettpunkten vor Bad Königshofen führt, beide mit tadelloser Bilanz, aber Baden-Baden und Schwäbisch lauern dicht dahinter.


Runde 3, am 21.1.2017

SC Bad Königshofen - Hamburger SK von 1830 4:2

Gunina, Valentina - Khademalsharieh, Sarasa 0,5:0,5
Zhao, Xue - Socko, Monika 1:0
Girya, Olga - Pourkashiyan, Atousa 0,5:0,5
Savina, Anastasia - Fuchs, Judith 1:0
Belenkaya, Dina - Baciu, Diana 1:0
Zakurdjaeva, Irina - Rogozenco, Teodora 0:1


Rodewischer Schachmiezen - TuRa Harksheide 5,5:0,5

Bodnaruk, Anastasia - Brandt, Carina 1:0
Majdan-Gajewska, Joanna - Sherif, Amina 1:0
Kochetkova, Julia - Wächter, Nathalie1:0
Lubbe, Melanie - Rosmait, Emily 0,5:0,5
Korenova, Martina - Köhler, Inken 1:0
Miturova, Magdalena - Caliebe, Nanke 1:0


FC Bayern München - SK Lehrte 1:5

Boric, Elena - Sieber, Fiona 0:1
Stangl, Anita - Krasnodebska, Magdalena 0,5:0,5
Dirmeier, Carolin - Schulze, Lara 0:1
Ankerst, Milka - Düssler, Stefanie 0,5:0,5
Spiel, Marianne - Zschischang, Marine 0:1
Heyne, Regina - Manusina, Nicole 0:1


SG Augsburg 1873 - SV Medizin Erfurt 2,5:3,5

Hapala, Lisa - Richterova, Natasa 0:1
Jussupow, Nadia - Juhasz, Barbara 0,5:0,5
Horvath, Maria - Troyke, Doreen 1:0
Amelang, Astrid - Müller-Ludwig, Kristin 0,5:0,5
Specht, Maria - Umpfenbach, Carolin 0:1
Münch, Ursula - v.d. Weth-v. Nordheim, Petra 0,5:0,5


SK Schwäbisch Hall - OSG Baden-Baden 3:3

Javakhishvili, Lela - Kosteniuk, Alexandra 0,5:0,5
Batsiashvili, Nino - Muzychuk, Anna 0,5:0,5
Kashlinskaya, Alina - Muzychuk, Mariya 0:1
Atalik, Ekaterina - Zatonskih, Anna 0,5:0,5
Daulyte, Deimante - Kachiani-Gersinska, Ketino 1:0
Bulmaga, Irina - Kovalevskaya, Ekaterina 0,5:0,5


SF Deizisau - Karlsruher SF 1853 4,5:1,5

Naiditsch, Yuliya - Heinatz, Gundula 1:0
Schleining, Zoya - Schmidt, Jessica 0,5:0,5
Levushkina, Elena - Mader, Manuela 1:0
Klek, Hanna Marie - Wiesner, Paula 1:0
Jelica, Mara - Heinatz, Maria 1:0
Lauterbach, Ingrid - Hund, Sarah 0:1


 Stand nach der 3. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Rodewischer Schachmiezen
SC Bad Königshofen
OSG Baden-Baden
SK Schwäbisch Hall
SF Deizisau
Karlsruher SF 1853
Hamburger SK von 1830
SK Lehrte
SV Medizin Erfurt
SG Augsburg 1873
FC Bayern München
TuRa Harksheide
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
6
6
5
5
4
4
2
2
2
0
0
0
15,5
13,5
13,5
12,5
11,5
9,5
8  
7  
6  
5  
4  
2  

24. Januar 2017


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