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BUNDESLIGA/528: Frauen - 7. Runde (SB)


Schwäbisch Hall hält weiter die Spitze


Vor dem großen Finale in Berlin mußte noch die 7. und 8. Runde in der Frauenbundesliga bestritten werden. Die Damen aus Baden-Baden hatten in Karlsruhe zwar gegen Erfurt und Lehrte leichte Kaliber zu bewältigen, aber für eine Titelverteidigung war es noch wichtiger, wie die Konkurrenz vor allem aus Schwäbisch Hall, aber auch aus Rodewisch und Bad Königshofen aus dem vierten Spielwochenende hervorgehen würde. Nicht nur auf dem Papier hatten alle vier Teams beste Chancen auf den Titelgewinn.

Der 4,5:1,5-Sieg von Baden-Baden gegen Erfurt am Samstag ging nicht spielend leicht, doch alles in allem souverän über die Bühne, wenngleich Erfurts Captain Kristin Müller-Ludwig mit Ketevan Arakhmia-Grant überraschend eine Großmeisterin zu Fall brachte. Auch Karlsruhe konnte im Abstiegskampf gegen Lehrte Kante zeigen. Zwar wurde nur der 3,5:2,5-Minimalsieg errungen, aber Sorgen um den Klassenerhalt braucht sich Karlsruhe nun wohl nicht mehr zu machen. Immerhin punktete Lehrte voll über Marine Zschichang und Claudia Markgraf, und Brettpunkte könnten am Ende ausschlaggebend sein.

Abstiegssorgen ganz anderer Art hat hingegen das jüngste Liga-Team aus Harksheide. Nach der 2:4-Pleite im IBIS Hotel gegen Gastgeber Augsburg wird die Luft langsam dünn. Positiv war indes, daß das norddeutsche Team vier Remisen holen konnte. Harksheide kann den Liga-Erhalt immer noch schaffen, nur müssen dazu endlich Mannschaftspunkte eingefahren werden. Augsburg hat immerhin vorgelegt.

Baden-Badens Hoffnungen, daß Schwäbisch Hall eventuell gegen Rodewisch Federn lassen würde, bestätigten sich jedenfalls nicht. Mehr noch stehen die Schwäbisch Haller Damen nach dem 4:2-Sieg dicht vor dem Gewinn der deutschen Meisterschaft. Dabei gelten die Schachmiezen für die Hallerinnen als klarer Angstgegner. Im letzten Jahr kassierten sie gegen die Vogtländerinnen eine niederschmetternde 1:5 Niederlage. Aus beruflichen Gründen konnte Rodewisch allerdings nur mit fünf Spielerinnen antreten. Alina Kashlinskaya erhielt so einen kampflosen Punkt. Selbst als Sophie Milliet gegen die deutsche Nationalspielerin Melanie Lubbe einen weiteren Gewinnpunkt einfuhr, war der Kampf längst nicht entschieden. Rodewisch konterte am Spitzenbrett mit Anastasia Bodnaruk, die gegen Nino Batsiashvili einen sauberen Sieg herausspielte.

Sorgen bereitete aus Haller Sicht vor allem das fünfte Brett, wo Iva Videnova, die ihre zweijährige Trainertätigkeit in Dubai gerade beendet hatte, gegen Martina Korenova eine Zeitlang bedenklich stand. Als sie ein Remis unter Dach und Fach brachte und Ekaterina Atalik gegen Julia Kochetkova ebenfalls unentschieden spielte, konzentrierte sich das entscheidende Geschehen auf das Schlußbrett, wo Karina Ambartsumova in besserer Stellung mit der Zeitnot zu kämpfen hatte. Aber die Schlußspielerin aus Schwäbisch Hall behielt die Nerven, konnte gar Material und etwas später die Partie gewinnen.

Auch der Titelanwärter aus Bad Königshofen siegte in gleicher Höhe gegen Deizisau. Da half es nichts, daß Deizisau dank Mara Jelica am letzten Brett zunächst in Führung ging, zumal Maria Schöne bald schon den Ausgleich für Bad Königshofen wiederherstellte. An den vorderen Brettern sorgten schließlich Zhao Xue und Olga Girya für ein klares Ergebnis.

Hamburg hatte derweil keinen Schwierigkeiten mit dem Liga-Schlußlicht Bayern München und gewann souverän mit 5:1.

Mit einem Mannschaftspunkt mehr vor Baden-Baden und Bad Königshofen könnte am Ende vielleicht der erste Titelgewinn in der Vereinsgeschichte für Schwäbisch Hall herausspringen.


Runde 7, am 25.3.2017

SG Augsburg 1873 - TuRa Harksheide 4:2

Strutinskaya, Galina - Brandt, Carina 0,5:0,5
Georgescu, Lena 1 : 0 Sherif, Amina 1:0
Jussupow, Nadia 1 : 0 Diederichs, Luise 1:0
Birkholz, Olga ½ : ½ Wächter, Nathalie 0,5:0,5
Amelang, Astrid ½ : ½ Polert, Annika 0,5:0,5
Braun, Kristin ½ : ½ Köhler, Inken 0,5:0,5


FC Bayern München - Hamburger SK von 1830 1:5

Giss, Helene - Fuchs, Judith 0:1
Dirmeier, Carolin - Hoolt, Sarah 0:1
Ankerst, Milka - Baciu, Diana 0:1
Spiel, Marianne - Zahn, Alina 0,5:0,5
Schenk, Stefanie - Schmidt, Jade 0,5:0,5
Klenk, Sofie - Scognamiglio, Stefanie 0:1


SF Deizisau - SC Bad Königshofen 2:4

Naiditsch, Yuliya - Gunina, Valentina 0,5:0,5
Schleining, Zoya - Zhao, Xue 0:1
Levushkina, Elena - Girya, Olga 0:1
Klek, Hanna Marie - Savina, Anastasia 0,5:0,5
Straub, Natalia - Schöne, Maria 0:1
Jelica, Mara - Schneider, Jana 1:0


SK Schwäbisch Hall - Rodewischer Schachmiezen 4:2

Batsiashvili, Nino - Bodnaruk, Anastasia 0:1
Kashlinskaya, Alina - Stockova, Zuzana 1:0
Atalik, Ekaterina - Kochetkova, Julia 0,5:0,5
Milliet, Sophie - Lubbe, Melanie 1:0
Videnova, Iva - Korenova, Martina 0,5:0,5
Ambartsumova, Karina - Miturova, Magdalena 1:0


Karlsruher SF 1853 - SK Lehrte 3,5:2,5

Schmidt, Jessica - Sieber, Fiona 1:0
Mader, Manuela - Düssler, Stefanie 1:0
Kiefhaber, Veronika - Zschischang, Marine 0:1
Wiesner, Paula - Manusina, Nicole 1:0
Scheynin, Julia - Markgraf, Claudia 0:1
Juszczak, Anna - Braje, Monika 0,5:0,5


OSG Baden-Baden - SV Medizin Erfurt 4,5:1,5

Kachiani-Gersinska,Ketino - Juhasz, Barbara 0,5:0,5
Kovalevskaya, Ekaterin - Troyke, Doreen 1:0
Arakhamia-Grant, Ketevan - Müller-Ludwig, Kristin 0:1
Tammert, Iamze - Anisheva, Varvara 1:0
Sedina, Elena - Umpfenbach, Carolin 1:0
Heinemann, Josefine - v.d. Weth-v. Nordheim, Petra 1:0


 Stand nach der 7. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SK Schwäbisch Hall
OSG Baden-Baden
SC Bad Königshofen
Rodewischer Schachmiezen
SF Deizisau
Hamburger SK von 1830
Karlsruher SF 1853
SK Lehrte
SV Medizin Erfurt
TuRa Harksheide
SG Augsburg 1873
FC Bayern München
7
7
7
7
7
7
7
7
7
7
7
7
13
12
12
11
8
8
8
4
4
2
2
0
33  
32  
27,5
31  
24  
22,5
20,5
16,5
13  
12,5
11,5
8  

28. März 2017


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