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BUNDESLIGA/560: Männer - 14. und 15. Runde (SB)



Die OSG Baden-Baden hat es wieder einmal geschafft. In der vorletzten Runde der Bundesligasaison gelang dem Branchenprimus im Duell gegen den Hauptkonkurrenten aus Solingen am Samstag ein überzeugender 5:3-Sieg, womit die Meisterschaft gelaufen war, da am Sonntag gegen Düsseldorf kein verstörendes Wunder zu erwarten war, was eindrücklich mit einem 7:1-Erfolg unter Beweis gestellt wurde. Baden-Baden errang damit zum 13. Mal in 14 Jahren den Titel des Deutschen Meisters und avanchierte so zum Rekordmeister vor der SG Solingen (12 Titel) und der SG Porz (10 Titel).

Der Weg dorthin war weniger steinig als erwartet, wenngleich im Falle eines 4:4 gegen Solingen gar ein Szenario mit einem Stichkampf mit drei Mannschaften, also inklusive Hockenheim, durchaus nicht unwahrscheinlich war. Soweit sollte es nicht kommen. Das Starensemble aus Baden-Baden meisterte die entscheidende Hürde gegen Solingen, was Teamchef Sven Noppes mit der Aussage kommentierte, daß die unglaubliche Erfolgsgeschichte seines Vereins eine phantastische und intensive Reise gewesen sei. Daran hatte der Topscorer Richard Rapport in seiner ersten Saison für Baden-Baden einen großen Anteil mit 10,5 Punkten aus 13 Partien, was die Leistungen seiner Teamkollegen indes nicht schmälert.

Baden-Baden erzielte aus 14 Runden 26:2-Punkte und lag damit zwei Punkte vor dem Vize-Meister SV Hockenheim (24:4) und vier Zähler vor der SG Solingen (22:8). Nach der Pleite gegen Baden-Baden waren die Spieler aus Solingen ziemlich entmutigt und verloren auch ihr letztes Match gegen Deizisau mit 2,5:5,5, was die Silbermedaille kostete und Hockenheim die Chance gab, mit einem knappen 4,5:3,5-Erfolg gegen Mülheim Nord und einem Mannschaftsremis gegen Werder Bremen zum Abschluß der Liga auf den zweiten Platz vorzustoßen.

Eine frohe Nachricht gab es auch für Kiel. Das Nordteam stellte bereits am Samstag mit einem 4:4 gegen Berlin den Klassenerhalt sicher, woran auch die 3,5:4,5-Niederlage in der Schlußrunde gegen Dresden nichts mehr änderte. Rang 12 sicherte den letzten Nichtabstiegsplatz für Kiel.

Die MSA Zugzwang München stand als Abstiegskandidat längst fest, konnte aber zum Saisonabschluß immerhin mit einem 4,5:3,5 gegen Hofheim den ersten und einzigen Saisonsieg feiern, womit man nicht mit einer Nullbilanz abstieg. Aus der Liga gehen mußte auch Hofheim, zuviel war schiefgelaufen in der Saison. Als dritten Absteiger traf es die Düsseldorfer, die am letzten Wochenende zwei weitere Niederlagen gegen Deizisau und Baden-Baden einstecken mußten.

Deizisau belegte Platz 4 in der Tabelle, einen höher als im Vorjahr, und kann mit Blick auf den klaren Sieg gegen Solingen zuversichtlich in die Zukunft schauen. Aufsteiger Viernheim schaffte es auf Rang 5. Schon jetzt sind die Südhessen in der Bundesliga fest verwurzelt, was sich auch daran zeigte, daß die Mannschaft gegen den gediegenen Bundesligisten aus Bremen am Samstag einen 5:3-Sieg hinzauberte.

Bremen hat mit Rang 6 nach einigen wackligen Augenblicken in der Saison wieder einen achtbaren Platz eingenommen. Auch Dresden kann mit Rang 7 zufrieden sein. Nur die Hamburger haderten mit ihrem Abschluß, gingen doch beide Begegnungen der Schlußrunde gegen Dresden und Berlin verloren. Tröstlich war hingegen, daß der 16jährige Nachwuchsstar Luis Engel seine erste Großmeisternorm erspielte und zu einem echten Leistungsträger der Hanseaten aufstieg. Hamburg hatte auf einen besseren Platz spekuliert, aber die Feuertaufe zuletzt nicht bestanden.

Berlin auf Rang 9 geht in Ordnung, und daß Augsburg als Liga-Neuling dahinter folgt, ist ebenfalls aller Ehren wert. Mühlheim Nord hat sich auf Rang 10 ein weiteres Jahr im Oberhaus verdient und sollte nicht unzufrieden sein, denn der Kader ist jung und dürfte eine vielversprechende Zukunft haben, auch dank solcher Spieler wie Liam Vrolijk und Valentin Buckels.

Neben Aachen, das seine Mannschaft bereits vor Saisonbeginn zurückgezogen hatte, verlassen Düsseldorf, Hofheim und Zugzwang München die Liga. Aus dem Süden steigt Speyer-Schwegenheim auf, aus dem Osten einmal mehr Bayern München, während im Norden der SV Lingen und im Westen der Aachener SV aufstiegsberechtigt sind. Wie es am Ende kommt, wird man allerdings sehen müssen, denn der letztgültige Aufstieg in die erste Liga hängt nicht unwesentlich vom Kassenstand ab.


Runde 14, am 6.4.2019

SV Mülheim Nord - SV Hockenheim 3,5:4,5
SV Werder Bremen - SC Viernheim 3:5
SG Solingen - OSG Baden-Baden 3:5
Düsseldorfer SK - SF Deizisau 2:6
Hamburger SK - USV TU Dresden 3,5:4,5
SG Turm Kiel - SF Berlin 4:4
MSA Zugzwang - DJK Aachen -
BCA Augsburg - SV Hofheim 2,5:5,5


Runde 15, am 7.4.2019

SV Hockenheim - SV Werder Bremen 4:4
SC Viernheim - SV Mülheim Nord 5,5:2,5
OSG Baden-Baden - Düsseldorfer SK 7:1
SF Deizisau - SG Solingen 5,5:2,5
USV TU Dresden - SG Turm Kiel 4,5:3,5
SF Berlin - Hamburger SK 4,5:3,5
DJK Aachen - BCA Augsburg -
SV Hofheim - MSA Zugzwang 3,5:4,5


 Endstand: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
OSG Baden-Baden
SV Hockenheim
SG Solingen
SF Deizisau
SC Viernheim
SV Werder Bremen
USV TU Dresden
Hamburger SK
SF Berlin
BCA Augsburg
SV Mülheim Nord
SG Turm Kiel
Düsseldorfer SK
SV Hofheim
MSA Zugzwang
DJK Aachen
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
26
24
22
21
19
17
16
15
11
10
8
8
6
5
2
79  
74,5
67,5
73  
61  
62,5
55  
57,5
51  
45  
50  
42,5
40  
46  
35,5
  

11. April 2019


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