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BUNDESLIGA/567: Frauen - 7. und 8. Runde (SB)



Nun kommt doch noch Fahrt und Spannung in der Frauenbundesliga auf. Grund dafür ist, daß der bisherige Tabellenführer und Serienmeister Baden-Baden in der 7. Runde gegen den Titelverteidiger aus Bad Königshofen, also im für den Titelkampf wahrscheinlich wichtigsten und vielleicht sogar entscheidenden Spiel der Saison, mit 2,5:3,5 eine Niederlage einstecken mußte. Obwohl Baden-Baden in Starbesetzung auftrat, fiel das Ergebnis betrüblich aus. Am ersten Brett konnte die Baden Badener Spitzenfrau Anna Muzychuk nur ein Remis gegen Olga Girya erzielen, und Unentschieden endeten auch die beiden letzten Bretter. Die Entscheidung fiel im Mittelfeld. Zwar konnte Elisabeth Pähtz für Baden-Baden routinemäßig einen vollen Punkt gegen Tatjana Melamed einfahren, aber im Gegenzug verloren Antoaneta Stefanova und Zhansaya Abdumalik ihre Partien gegen die Konkurrenz aus Bad Königshofen. Bedauerlich daran war vor allem, daß die Ex-Weltmeisterin Stefanova ausgerechnet gegen die FIDE-Meisterin Jana Schneider patzte, während Abdumalik gegen die Großmeisterin Dina Belenkaya das Nachsehen hatte.

Zwar konnte Baden-Baden tags darauf gegen Hofheim mit 5:1 aufglänzen, aber da Bad Königshofen problemlos gegen die Karlsruher SF mit 5,5:0,5 überzeugte, ging die Tabellenführung an Bad Könisghofen, und Baden-Baden rutschte auf Platz 4 ab. Möglicherweise ist damit der Titelkampf schon entschieden. Bad Königshofen hat mit einem Punkt Vorsprung bestenfalls noch mit Gegenwind aus Schwäbisch Hall und Deizisau zu rechnen, deren Begegnungen noch ausstehen.

Schwäbisch Hall liegt dank besserer Punktausbeute auf Platz 2 vor Deizisau. Am Samstag erteilten die Damen aus Schwäbisch Hall Lehrte mit 6:0 eine Lektion und fuhren auch am Sonntag gegen Erfurt einen 6:0-Kantersieg ein. Deizisau machte es nicht viel schlechter und siegte samstaglich gegen Erfurt mit 5,5:0,5. Nur gegen Lehrte gab es einige Stolpermomente beim knappen 3,5:2,5-Sieg, da am zweiten und dritten Brett Yuliya Naiditsch und Elena Köpke Lehrgeld zahlten und Deizisau nur an den letzten drei Brettern Erfolge erzielte.

Auf Platz 5 behaupteten sich die Rodewischer Schachmiezen, die in Runde 7 gegen TuRa Harksheide mit 4:2 und noch überzeugender im sonntaglichen Treffen gegen Hamburg mit 4,5:1,5 erfolgreich waren. Überraschend war unterdessen der Aufwind des Mädchenteams aus Harksheide, die ihre Niederlage gegen Rodewisch mit ihrem zweiten Saisonsieg gegen Weißblau Allianz Leipzig mit 4:2 vergessen machten. Nun auf Rang 6 dürften sie im Augenblick jedenfalls von keinen Abstiegsängsten mehr geplagt sein. Anders sieht es beim anderen Nordteam aus Hamburg aus. Der Pleite gegen Rodewisch folgte am Sonntag ein mehr als enttäuschendes 3:3 gegen den Tabellenletzten Leipzig. Auf dem 7. Platz läßt sich zwar überwintern, aber vor einigen Wochen lagen die Hanseatinnen noch auf Platz 2.

Hofheim konnte Rang 8 halten. Dies vor allem dank des 3,5:2,5-Sieges am Samstag gegen Karlsruhe. Am Tag darauf war man gegen Baden-Baden natürlich chancenlos. Erfurt verschlechterte sich um zwei Plätze auf Rang 9, was nicht weiter überraschend war, zumal man gegen Deizisau und Schwäbisch Hall antreten mußte. Unmittelbar vom Abstieg bedroht sind Karlsruhe, Lehrte und Leipzig.


Runde 7, am 15.2.2020

Rodewischer Schachmiezen - TuRa Harksheide 4:2
SV Weißblau Allianz Leipzig - Hamburger SK 3:3
SK Lehrte - SK Schwäbisch Hall 0:6
SV Medizin Erfurt - Schachfreunde Deizisau 0,5:5,5
SV Hofheim - Karlsruher SF 3,5:2,5
SC Bad Königshofen - OSG Baden-Baden 3,5:2,5


Runde 8, am 16.2.2020

Hamburger SK - Rodewischer Schachmiezen 1,5:4,5
TuRa Harksheide - SV Weißblau Allianz Leipzig 4:2
Schachfreunde Deizisau - SK Lehrte 3,5:2,5
SK Schwäbisch Hall - SV Medizin Erfurt 6:0
OSG Baden-Baden - SV Hofheim 5:1
Karlsruher SF - SC Bad Königshofen 0,5:5,5


 Stand nach der 8. Runde: 
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
SC Bad Königshofen
SK Schwäbisch Hall
Schachfreunde Deizisau
OSG Baden-Baden
Rodewischer Schachmiezen
TuRa Harksheide
Hamburger SK
SV Hofheim
SV Medizin Erfurt
Karlsruher SF
SK Lehrte
SV Weißblau Allianz Leipzig
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
15
14
14
13
10
6
6
6
5
3
2
2
35,5
39,5
29  
35  
28  
21,5
21  
20,5
13  
17  
15  
13  

18. Februar 2020


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