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SCHACH-SPHINX/02658: Ton ehrlichsten Bemühens (SB)


Ob das Bauernopfer nun zulässig ist oder nicht, sei einmal dahingestellt, die Anhänger des Blackmar-Diemer-Gambits werden jedenfalls nicht müde, seine Berechtigung mit sich anhäufenden Partien und neuer Beweislast zu untermauern. Wie jede Variante muß sich natürlich auch das Blackmar-Diemer-Gambit der Auseinandersetzung mit ihren Kritikern stellen. Nüchternheit und der Ton ehrlichsten Bemühens um authentische Urteile sollten die Analyse begleiten, die leider oftmals, wie so häufig in der Geschichte einseitigen Wahrheitsstrebens, von Gefühlen, Ressentiments und puren Behauptungen überlagert wird. Unstrittig erhält Weiß auf die eine oder andere Weise Angriffspotential für den geopferten Bauern, und Schwarz hat es nicht leicht und muß sehr präzise vorgehen, wenn er nicht vom weißen Sturm überrollt werden will. Andererseits steht Weiß unter dem Zwang, einen Angriff forcieren zu müssen, da er im Endspiel andernfalls unbarmherzig unterliegen würde. Moralisch gesehen hat Schwarz also einen gewissen Vorteil auf seiner Seite. Im heutigen Rätsel der Sphinx kam zu diesem Vorteil noch eine handfeste Widerlegung des weißen Aufbaus, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02658: Ton ehrlichsten Bemühens (SB)

Martenot - Canut
Fernpartie 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Berechnungen haben ihre Grundlagen; wer gegen sie verstößt, obwohl er sich ihnen bei der Wahl der Varianten verpflichtet hat, geht oftmals fehl: 1...Se7-f5! 2.Sg5-e4 - oder 2.Sg5-f3 e5-e4 3.Sf3-d4 Dd8-h4+ 19.Ke1-d2 Sf5xe3! - 2...Dd8-h4+ und Weiß gab auf, denn auf 3.Se4-f2 gewinnt 3...Sf5-g3!


Erstveröffentlichung am 03. Mai 1999

17. Februar 2010