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SCHACH-SPHINX/02684: Subjektive Wahrscheinlichkeitsurteile (SB)


Schachspieler haben so ihre eigene Philosophie, mit der sie in ihre perspektivische Vorausberechnung, von der sie intuitiv annehmen, daß sich Fehler einschleichen können, eine weitestmögliche Korrekturfläche schaffen. Ihre Züge sind also nicht nach einem Optimum oder einer Effizienz ausgerichtet, sondern bleiben solange im Koordinatensystem, bis eine endgültige Entscheidung fällt - zu ihrem Gunsten oder umgekehrt. Der 18. Deutsche Jugendfernschachmeister Matthias Kribben aus Kelkheim drückte das einmal so aus: "Ich versuche, es unter einem eher wissenschaftlichen Aspekt zu sehen, durch den Plan, nach kritischer Auseinandersetzung mit der spezifischen Literatur, von einer Ur-Idee ausgehend, durch jeden Zug eine immer breiter werdende Operationsbasis zu schaffen. Außerdem ist es im Fernschach besonders wichtig, Risiken richtig einzuschätzen, indem man sich bei jedem Zug, teilweise unbewußt, subjektive Wahrscheinlichkeitsurteile über mögliche zukünftige Entwicklungen bildet und diese seinen Handlungsalternativen zuordnet, wodurch die jeweilige Entscheidung im Hinblick auf die Zielvorstellung optimiert werden kann." Im heutigen Rätsel der Sphinx spielte er mit den schwarzen Steinen. Nach seinen eigenen Worten fand er nach zwanzigstündiger Analyse den am wahrscheinlichsten zum Sieg führende Weg, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02684: Subjektive Wahrscheinlichkeitsurteile (SB)

Liebersbach - Kribben
Fernpartie 1978

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Lohn des Sieges winkte der Fernschachmeisterin Juliane Hund mit 1.Sd6-f5! Td8xd1 2.Sf5xe7+ Df6xe7 3.Db3xd1 Lc8xe6 4.Dd1-e2 Kg8-f7 5.De2-h5+ und Schwarz gab auf wegen der Eventualfolgen 5...Kf7-g8 6.Dh5-e5 Kg8-f7 7.Te1-f1+ Kf7-e8 8.De5-b8+ bzw. 7...Kf7-g6 8.De5-e4+ Kg6-g5 9.h2-h4+ Kg5-h6 10.Tf1-e1.


Erstveröffentlichung am 13. Mai 1999

26. Februar 2010