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SCHACH-SPHINX/02698: Die Schöne und das Biest (SB)


Von der alten Schachgarde, die einst die Bretter in Flammen setzte, gibt es auf hoher Ebene kaum noch welche. Die Namen, die einem aus der Fachpresse entgegenspringen, stammen von jüngeren Semestern - Wladimir Kramnik, Viswanathan Anand, Peter Leko usw. Selbst Garry Kasparow muß sich da schon zum alten Eisen zugehörig fühlen. Schließlich geht er bereits auf die 40 zu. Einer der wenigen alten Schlachtrösser, die sich nicht unterkriegen lassen, ist Viktor Kortschnoj. Trotz seiner 68 Jahre braucht er einen Waffengang mit jüngeren Streitern nicht zu fürchten. Seinen Beinamen 'der Schreckliche' pflegt er mit derselben Leidenschaft wie früher. Im heutigen Rätsel der Sphinx gelang ihm gegen die einzige Schachfrau, die an der Weltspitze ein Wörtchen mitzureden hat, nämlich Judit Polgar, ein glänzender Sieg, der um so erstaunlicher war, als da die Ungarin im Turnier von Dos Hermanas kurz zuvor noch den Vize-Champion Anand vom Brett gefegt hatte. Doch an der felsenfesten Erfahrung und Beständigkeit eines Viktor Kortschnoj zerschellte ihr jugendlicher Angriffselan. Also, Wanderer, Kortschnoj spielte mit den weißen Steinen und hatte sich eine hübsche Siegeswendung ausgedacht.



SCHACH-SPHINX/02698: Die Schöne und das Biest (SB)

Kortschnoj - J. Polgar
Dos Hermanas 1999

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der zehnjährige Murugan Thiruchelvam erfaßte mit seinen kindlichen Augen, daß 1.h2-h3! sofort gewann, denn nun drohte 2.Te1xe3. Deckte Schwarz allerdings seinen Springer mit 1...Tc8-c3, so verlor er nach 2.Dg6-e8+ Kg8-h7 3.Se6-f8+ seine Dame. Also gab er auf.


Erstveröffentlichung am 18. Mai 1999

03. März 2010