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SCHACH-SPHINX/02707: Schwere Tage für Kortschnoj in Brüssel (SB)


Brüssel war 1991 Schauplatz des Viertelfinales im Kandidatenwettbewerb um die Schachweltmeisterschaft. Seinerzeit bestand die FIDE noch aus einem Guß. Von Garry Kasparows Palastrevolution waren nicht einmal feinste seismographische Anzeichen zu verspüren. Das Erdbeben kam später. In Brüssel jedenfalls schlugen sich acht Kandidaten um die Qualifikation für die nächste Runde. Ungewöhnlich daran war, daß zwischen dem jüngsten und dem ältesten Teilnehmer fast vier Jahrzehnte lagen. Hier traf also noch die junge gegen die alte Generation. Auf der Seite der ersteren spielten Nigel Short, Viswanathan Anand und Wassili Iwantschuk. Viktor Kortschnoj war der Senior in diesem Wettkampf, und er spielte seinerzeit gegen den Holländer Jan Timman, der im direkten Vergleich durchaus zu den älteren Semestern zählte. Für Kortschnoj verlief das Turnier alles andere als erwartet. In der zweiten Runde verlor er bedauerlicherweise, obgleich er in der Eröffnungsphase sehr wohl die bessere Stellung erlangt hatte. Derart frustiert stand es dann nach der vierten Partie bereits 3:1 für Timman. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll uns die erste Kortschnoj- Niederlage interessieren, in der der Exil-Russe mit den weißen Steinen spielte, freilich schon auf Verlust stand, wie der nächste Zug von Timman deutlich machte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02707: Schwere Tage für Kortschnoj in Brüssel (SB)

Kortschnoj - Timman
Brüssel 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die Partie war für Schwarz nicht mehr zu retten, auch wenn er mit 1...De7-b4 oder 1...De7-e8 die besseren Züge gewählt hätte. Im ersten Fall hätte 2.Lb1xh7+ entschieden und im zweiten 2.Dd2-d3 Lg7-h8 3.Lg5- h6 Sc6-b4 4.Dd3xh7+!! Tf7xh7 5.Tf3xf8+ De8xf8 6.Tf1xf8#


Erstveröffentlichung am 22. Mai 1999

06. März 2010