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SCHACH-SPHINX/02786: Kasparows ärgster Turnierrivale (SB)


Seit seinem letzten WM-Match gegen Anatoli Karpow zu Beginn der Neunziger Jahre pflegte Garry Kasparow ein mehr oder weniger beschauliches Dasein. Die beiden nächsten Herausforderer - den Engländer Nigel Short und den Inder Viswanathan Anand - verspeiste der Mann aus Baku wie zum Frühstück ein Omelett. Dank seiner durch mehrere WM-Wettkämpfe gestählten Nerven behielt Kasparow stets die Oberhand. Lediglich im New Yorker Match gegen Anand war es zu einigen Pannen gekommen. Nach einer langen Remisserie konnte Anand zeitweilig sogar in Führung gehen. Doch Kasparow, dem nachgesagt wird, er werde mit jeder Niederlage stärker, zumindest bissiger in seinen Taten auf dem Brett, zauderte nicht lange und beendete schließlich das Match als neuer und alter Weltmeister. Seitdem hatte er keinen WM-Kampf mehr ausgefochten. Das Duell um die Krone im letzten Jahr gegen Alexej Schirow mußte aus Mangel an Sponsoren gestrichen werden. Anand wäre schon ein würdiger Champion auf dem Thron des Profi-Weltmeisters. Kaum ein anderer Großmeister - Wladimir Kramnik einmal ausgenommen - hatte Kasparow in den Neunzigern derart empfindliche Niederlagen bereitet wie beispielsweise im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Turnier in Tilburg, wo Anand, mit den weißen Steinen, gar Kasparows vielbeschworenen Najdorf-Sizilianer auseinanderpflückte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02786: Kasparows ärgster Turnierrivale (SB)

Anand - Kasparow
Tilburg 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Natürlich ließ sich Anatoli Karpow auf ein solch absurdes Abenteuer wie 1...Sf6-e4! 2.Dd6xc6? Dd8xg5 3.Dc6xb7 Dg5xe3+ 4.Lf1-e2 Se4-c5! nicht ein. Der Figurengewinn wäre ihm nach 5.Db7-c7 Sc5-d3+ 6.Ke1-d1 Sd3-f2+ teuer zu stehen gekommen.


Erstveröffentlichung am 14. Juni 1999

01. April 2010