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SCHACH-SPHINX/02793: Notwendige Prophylaxe (SB)


Übereilung kann leicht den Kopf kosten oder einen sicheren Sieg noch in ein Remis ausbluten lassen. Daher bekommt bereits der Laie den Lehrsatz eingetrichtert, vor jedem Zug noch einmal selbstkritisch die Möglichkeiten des Gegners durchzugehen, für den Fall, daß man eine halboffene Tür übersehen bzw. einen Fallstrick nicht bemerkt hat. Im heutigen Rätsel der Sphinx schien sich wie von selbst für Weiß der Zug 1.Sg5xf7 anzubieten. Der weiße Springer schlägt einen gegnerischen Bauern und macht nebenher auch noch die Linie für den Turm auf g1 frei. Wer wollte da also Einwände geltend machen, daß ebendieser und kein anderer Zug für Weiß in dieser Position der beste sei. Weiß indes traute dem Frieden und der schönen Aussicht nicht. Statt des Bauerngewinn zog er lieber 1.a2-a3, bewahrte so seinen positionellen Vorteil und führte schließlich die Partie zu einem für ihn glücklichen Ende. Nun, Wanderer, was war denn an 1.Sg5xf7 so anrüchig?



SCHACH-SPHINX/02793: Notwendige Prophylaxe (SB)

Stefansson - Wischmanawin
Luzern 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Beide, der Großmeister Paul Keres und sein Knappe Houser, hatten den einfachen Zwischenzug 1.Lb5xc6! übersehen. Danach gab es für Schwarz keine Rettung mehr: 1...b7xc6 - oder 1...g7-g6 2.Lc6xd5+! - 2.Dh5-e8+ Sg8-e7 3.Sf5xe7 Lc8-b7 - 3...Df6xe7 4.De8xc6+ - 4.Se7-c8+ Lf8-e7 5.De8xe7+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 16. Juni 1999

03. April 2010