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SCHACH-SPHINX/02809: Fischers zweiter Rückzug (SB)


Für eine kurze Zeit, als Bobby Fischer gegen Boris Spasski eine Wiederauflage seines 72er WM-Kampfes in Jugoslawien austrug, hatte die Schachwelt darauf gehofft, daß es nun endlich zu einer Schlacht der Vertreter der beiden letzten Generationen kommen würde. Garry Kasparow hatte Fischers Entschluß, in die Schacharena zurückzukehren, begrüßt. Doch wie schon nach seinem Sieg in Rykjavik verschwand der Amerikaner erneut von der Bildfläche nach seinem zweiten Sieg gegen Spasski. Vielleicht nicht ganz freiwillig, denn die US-Behörden hatten ein Auge auf ihn geworfen, sowohl die Steuerbehörde als auch die Justiz, denn schließlich hatte Fischer die Embargo-Bestimmungen gegen Jugoslawien gebrochen. Das 20. Jahrhundert wird es wohl nicht mehr erleben, daß Fischer und Kasparow als Sinnbilder zweier entgegengesetzter Weltmächte aufeinandertreffen, und wahrscheinlich wird es nie dazu kommen. Das heutige Rätsel der Sphinx wechselt daher auf die zweite Ebene. Im B-Turnier beim Baden-Badener-Turnier 1992 besiegte Mainka mit den weißen Steinen seinen Konkurrenten Vogt dank einer scharfen Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02809: Fischers zweiter Rückzug (SB)

Mainka - Vogt
Baden-Baden 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Garry Kasparow spielte geschickt die feinen weißen Positionsvorteile gegen die schwarze Stellung aus: 1...h6-h5!? 2.f3-f4! h5xg4 3.f4-f5 Tg6-d6 - oder 3...Tg6-g5 4.f5-f6 Tg5-f5 5.Te4-e7 mit bequemem Sieg - 4.Te4xg4 La2-d5 5.Tg4-h4! Kf8-g7 - leicht hat es Weiß nach 5...Ld5xg2 6.Th4-h8+ nebst 7.Th8-c8 - 6.g2-g3 Kg7-f6 - sonst entscheidet das Vorrücken des weißen g-Bauern - 7.Th4-h8 Kf6-e5 8.Th8-c8 Ke5-d4 9.Tc8xc7 Td6-h6 10.Tc7-d7 Th6-h2+ 11.Kd2-c1 und Schwarz gab auf. Der weiße c-Bauer macht das Rennen.


Erstveröffentlichung am 21. Juni 1999

09. April 2010