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SCHACH-SPHINX/02956: Allianz von Glück und Vernunft (SB)


Es liegt wohl an den Philosophen, daß dem Königlichen Spiel so hohes Verdienst eingeräumt wurde unter den Kopf- und Gedankenspielen, also unter jene, die gemeinhin mit dem Denken assoziiert werden. Freilich hatten die Juristen da Bedenken. Ihnen war das Tatmotiv nicht so recht klar. Für die Musikanten unter den Schachspielern gab es keine Zweifel. Schach war Kunst durch und durch, auch wenn man es nach anderen Noten spielte. Die Mathematiker erblickten im Schach ein System der Logik, alles rein berechenbar, ohne die geringste Spur von Zufall und anderen Schicksalhaftigkeiten. Man wundert sich dann doch, daß ein so großartiger Meister wie Dr. Tartakower eine ganz andere Formulierung fand: "Zum Schachspiel - diesem Berechnungsspiel par excellence! - gehört Glück und Glück und noch einmal Glück!" Nun denn, im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß Glück, Zufall und Vernunft miteinander verbinden zu können, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02956: Allianz von Glück und Vernunft (SB)

Tolusch - Hottes
Hamburg 1960

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz hatte sich zuviel erhofft mit 1...Sc6-d4. Mit dem grandiosen Damenopfer 2.Dd7xg7+!! zerschlug Weiß alle schwarzen Hoffnungen: 2...Kg8xg7 3.Lg5-d8+ Kg7-h8 - einziger Zug - 4.Tg3-g8+! Tf8xg8 5.Ld8- f6+ Tg8-g7 6.Lf6xg7+ Kh8-g8 7.Lg7xd4+ Kg8-f7 8.Tg1-f1+ Kf7-e7 9.Ld4xb2 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 06. August 1999

28. Mai 2010