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SCHACH-SPHINX/03083: Theoriedebatte in Wijk aan Zee (SB)


Daß bestimmte Varianten periodisch immer wieder mal in Mode kommen, ist nicht neu, geschweige denn erstaunlich. Eine gewisse Verwunderung ruft es jedoch hervor, wenn ein Abspiel bei ein und demselben Turnier nahezu ein halbes Dutzend Mal von verschiedenen Spielern angewandt wird, fast so, als wollte man das Turnier zur Plattform einer theoretische Auseinandersetzung erheben. So wurde beispielsweise die Zugfolge aus der Spanischen Partie 1.e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3.Lf1-b5 a7-a6 4.Lb5-a4 Sg8-f6 5.0-0 b7-b5 6.La4-b3 Lf8-c5 in Wijk aan Zee 1998 so oft gespielt, daß es schon den Charakter eines Wettkampfes annahm. Die Resultate gaben Weiß alles in allem den Vorzug. Schwarz hatte es nicht leicht, die Balance zur gleichen Chancenverteilung herbeizuführen. Tragisch für die Variante endete insbesondere die Partie im heutigen Rätsel der Sphinx zwischen Anand und Topalow. Der Bulgare kam mit einer interessanten Neuerung für Schwarz in die Begegnung. Schließlich entstand jedoch folgende Stellung mit Weiß am Zuge. Kurzum: Die Neuerung bewährte sich nicht, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03083: Theoriedebatte in Wijk aan Zee (SB)

Anand - Topalow
Wijk aan Zee 1998

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Wieder einmal war Judit Polgar ihrem Angstgegner Wladimir Kramnik nicht gewachsen, der mit 1...a5-a4!! die weiße Stellung an ihrer empfindlichsten Stelle traf: 2.b3xa4 - oder 2.h4xg5 a4-a3 3.Tf3-f2 Te8- e3 4.Kh1-g1 Te3xb3 - 2...Te8-e4 3.Kh1-g1 Te4xc4 4.Tf3-d3 g5-g4 5.a4-a5 g4-g3 6.Td3-d1 - 6.a5-a6 Tc4-c1+ 7.Kg1-g2 Tc1-c5 - 6...f4-f3 7.Sd5-e7 f3-f2+ 8.Kg1-f1 Lc6-b5 9.Kf1-g2 Tc4-c2 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 19. September 1999

09. Juli 2010