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SCHACH-SPHINX/03193: Hohelied der Wahrscheinlichkeit (SB)


War früher die geistige Ausdauerleistung der Kandidaten entscheidend dafür, ob sie das Recht zur Herausforderung des Weltmeisters erwarben, so enthält die jetzige Wettkampfform der FIDE das Moment einer größeren Wahrscheinlichkeit für den Einzug auch sogenannter Outsider ins Finale um die WM-Krone. Ob sich letztlich wirklich der stärkste Schachspieler der Welt auf den Thron setzen wird, ist ebenso ungewiß wie vorher. Allein die Voraussetzungen haben sich verändert. Das heißt, der Titelträger setzte sich je nach Modalität am besten durch. Er bewältigte das System eben am effektivsten. Daß auch bei der traditionelle Form Glückstreffer den Ausschlag geben können, ist durch die Schachgeschichte hinlänglich bewiesen. Die Kritik muß also genauer gefaßt werden, ansonsten bewegt man sich lediglich im Feld der Vorwürfe und Besserwissereien. Ein gutes Auge für den Gehalt der Stellung hatte im heutigen Rätsel der Sphinx zumindest Weiß, der dank einer kleinen Kombination nun den Sieg einfuhr, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03193: Hohelied der Wahrscheinlichkeit (SB)

Ribli - Torre
Alicante 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Trunkene Erinnerung oder Erwachen zur rechten Zeit? Weiß jedenfalls ließ sich nicht lange bitten: 1.Sh3xg5! Sd5-f4 2.Tf2xf4! e5xf4 3.Dc1xf4 Sc6-e7 - nach wie vor war der Springer tabu, zum Beispiel 3...f6xg5 4.Df4xg5+ Kg7-f7 5.Lg2xc6 - 4.Df4-c7! Td8-d7 5.Dc7-g3 Td7-d8 - es drohte 6.Sg5-e6+ und 5...f6xg5 verlor rasch wegen 6.f5-f6+ - 6.Sg5-e4 Kg7-f8 7.Se4xc5 Da6-b5 8.Dg3-c7 Td8-e8 9.Sc4-d6 Db5-b6 10.Sd6xe8 Kf8xe8 11.Dc7xb6 a7xb6 12.Sc5-e4 Ke8-f7 13.Tf1-b1 und Schwarz gab die hoffnungslos gewordene Stellung auf.


Erstveröffentlichung am 23. Oktober 1999

16. August 2010