Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03293: Nur noch ein Provinznestling? (SB)


In Scherzesworten wird ja über Artur Jussupow gesagt, daß er sich seit seiner Einbürgerung mehr und mehr dem deutschen Niveau angeglichen habe. Das heißt, daß aus dem einstigen Weltklassespieler inzwischen ein Provinznestling geworden sei. Jussupows große Tage liegen sicherlich einige Jahre zurück. Anfang der neunziger Jahre galt er noch als WM-Kandidat. Sein tiefes Verständnis für komplizierte Stellungen, sein Adlerblick für taktische Verwicklungen machten ihn zu einem ernstzunehmenden Gegner für jeden. Geblieben ist unzweifelhaft seine imposante Erscheinung, wenn er am Brett mit tief vornübergebeugtem Kopf, der fast vergraben ist in seinen Pranken, das Geschehen auf dem Brett analysiert, die dünnen langen Haarsträhnen ihm dabei übers Gesicht fallen, dann möchte man glauben, dem russischen Bären leibhaftig gegenüberzusitzen. Doch die Wildheit täuscht. Jussupow ist einer der umgänglichsten und warmherzigsten Spieler, die je am Brett gesessen haben. Aber während einer Partie kann es geschehen, daß er, wie im heutigen Rätsel der Sphinx mit den schwarzen Steinen, wahrlich wie ein erzürnter Bär angreift, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03293: Nur noch ein Provinznestling? (SB)

Iwantschuk - Jussupow
Brüssel 1991

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Iwantschuk beendete die Partie mit dem glänzenden Opferzug 1...Ta8xa7!!, worauf sein Kontrahent Judassin lieber die Zeit überschritt, als sich mit 2.Dd7xa7 f3xg2! 3.Kg1xg2 De8-g6+ 4.Kg2-h1 Dg6-h2 nebst 5...Dh5xh2# mattsetzen zu lassen.


Erstveröffentlichung am 23. November 1999

18. September 2010