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SCHACH-SPHINX/03364: Gedankengeschmeidigkeit (SB)


Es heißt, daß der fertige Bau alle Unbequemlichkeiten rechtfertigt, der Zweck die Mittel heiligt, aber beim Schachspiel ist es nicht damit getan, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Der Härtetest erübrigt sich. Der Schädel bleibt außenvor, die Wand obsiegt. Nein, im Schach ist es gerade die feine Abwägung der Potentiale, das stufenweise Durchschreiten der verwinkelten Räume, wodurch das Ziel dem Willen gefügig gemacht wird. Der Schachspieler bedient sich dazu eines sehr präzise arbeitenden Räderwerks, das er sein Gehirn nennt. Also nicht die harte Hirnschale ist es, die zum Erfolg führt und das Gestein durchbricht, als vielmehr die in Lücken schlüpfende Gedankengeschmeidigkeit - mithin die Rechenkunst. Im heutigen Rätsel der Sphinx mußte Schwarz sehr genau rechnen, um seiner Durchbruchskombination die nötige "Weichheit" zu geben, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03364: Gedankengeschmeidigkeit (SB)

Weinstein - Rohde
Lone Pine 1977

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Caissa zu Ehren, auf daß das Schönes entstehe: 1...b6-b5! 2.c4xb5 c5- c4! 3.b3xc4 a4-a3 und Weiß gab auf, da entweder der schwarze a- oder der e-Bauer die gegnerische Grundreihe erreicht.


Erstveröffentlichung am 16. Dezember 1999

12. Oktober 2010