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SCHACH-SPHINX/03451: Die Wahrheit gepachtet? (SB)


In vielen Eröffnungswerken wird eindringlich davor gewarnt, eigene Wege und Pfade der Improvisation zu gehen. Der gefällige Zweck, den Kontrahenten überraschen zu wollen und vor neue Probleme zu stellen, wiege das Risiko nicht auf, so heißt es, und zumeist führten derlei künstliche Gebilde zu Kurzschlüsse und raschen Niederlagen. Nun denn, auch wenn Schwarz im heutigen Rätsel der Sphinx mit einem Eröffnungsexperiment gänzlich ins Wasser fiel, so sollte sich das Denken niemals in Fesseln legen lassen, denn wie oft haben Praktiker bewiesen, daß die Herren Theoretiker bei weitem nicht die Wahrheit für sich gepachtet haben, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03451: Die Wahrheit gepachtet? (SB)

Baranow - Bontsch-Osmolowski
Moskau 1952

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die weiße Stellung war nicht mehr zu retten. Kasparow machte es kurz und schmerzlos: 1...Dc5-e3! 2.Dc3xe3 f4xe3 3.Tf2-c2 Se5xc4! und Weiß gab auf, da 4.Tc2xc4 e3-e2 das Weiterspielen zur Farce gemacht hätte.


Erstveröffentlichung am 13. Januar 2000

10. November 2010