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SCHACH-SPHINX/03499: Schlechter Jahrtausendstart (SB)


Die Jahrtausendwende fing für die ungarische Großmeisterin Judit Polgar alles andere als vielversprechend an. Im renommierten Turnier in Wijk aan Zee, das noch bis zum 30. Januar läuft, begann sie mit zwei Remisen, ehe dann in der dritten und vierten Runde zwei schwerwiegende Blackouts in die Niederlagen gegen Morozevich und Short mündeten. In der sechsten Partie schlug es wieder mächtig ins Kontor. Aufgabe gegen Lputian. So verfahren hatte man Judit Polgar lange schon nicht mehr erlebt. Man möchte meinen, ihr sicherer Instinkt fürs Taktische habe die Sylvesterfeiern nicht so recht überstanden, als wäre ihre Schlagkraft an der Schwelle ins neue Jahrtausend irgendwie hängengeblieben. Bei der einzigen Frau, die an hohen Turnieren der Männer teilnimmt, fällt eine Formkrise natürlich doppelt ins Gewicht. Immerhin, in den Archiven findet man noch genügend Siegesmaterial für das heutige Rätsel der Sphinx. Mit Weiß am Zuge traf sie den Nerv der schwarzen Stellung, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03499: Schlechter Jahrtausendstart (SB)

J. Polgar - Milos
Sao Paulo 1996

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und Arshak Petrosjan rochierte mitten in den vom Gegner bedrohten Damenflügel hinein. Zu Recht: 1.O-O-O! Ta8-b8 2.Td1-g1 Kg7-f8 3.Lh3-f5 Tb2-b7 4.Lf5xg6 f7xg6 5.Tg1xg6 Kf8-f7 6.Th1-h6 und Schwarz gab auf, weil weiteres Material verlorengeht.


Erstveröffentlichung am 28. Januar 2000

26. November 2010