Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03766: Kreislauf des Sozialen (SB)


De facto werden alle Schachspieler von Opferzügen überrascht, quer durch die Bank, ohne Ansehen der Person, des Geschlechts, des Rangs. Doch handelt es sich beim sogenannten "Opfer" um eine besondere Kategorie des Verständnisses des Schachspiels? Mitnichten, hier betritt die Theorie wieder einmal das soziale Feld. Da es beim Schach ohnehin und im wesentlichen um Tauschaktionen geht, ist der Wert eines Steins irrelavant. Er taucht als Vergleichsgröße vor Beginn des Spiels auf, hat mit selbigem jedoch nichts zu tun und muß als Versuch gewertet werden, eine Art Verwaltungsdenken über das Schachspiel zu stülpen. Streng wissenschaftlich gesehen gibt es weder einen Wert noch ein Opfer. Nur in der sozialen Reflexion hat man eine Hierachie der Steine, also eine Spaltbarkeit des Spiels erfunden. Im heutigen Rätsel der Sphinx "opferte" Weiß im Tausch Material gegen eine Ausnutzung von Vorteilen, womit man wiederum in den Kreislauf des Sozialen zurückkehrte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03766: Kreislauf des Sozialen (SB)

Balaschow - Ree
Wijk aan Zee 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Keres spielte 1.Sc3-e4! und widerlegte damit die Rohform der Bauernraub-Variante: 1...d6-d5 2.0-0 Da3-a4 - pariert die Drohungen 3.Dd2-d4 und 3.Dd2-f4, aber Weiß hat noch eine dritte Drohung parat - 3.Le2-h5+ Ke8-d7 - oder 3...Se5-g6 4.Lh5xg6+ h7xg6 5.Dd2-f2! - 4.Tf1xf8 und Schwarz gab auf. Wird der weiße Turm genommen, so gewinnt 5.Se4-c5+ die schwarze Dame.


Erstveröffentlichung am 24. April 2000

23. Februar 2011