Schattenblick →INFOPOOL →SCHACH UND SPIELE → SCHACH

SCHACH-SPHINX/03946: Lernprozeß seit den siebziger Jahren (SB)


Die Russische Verteidigung genießt inzwischen einen guten Ruf und gilt als eine sichere Methode, um den Anzugsvorteil des Weißen weitgehend aufzuheben. Das war nicht immer so. In den siebziger und achtziger Jahren hatten die Theoretiker wie auch die Praktiker zu sehr den Gedanken der Passivität, also der sich abschottenden Strategie im Kopf, was dazu führte, daß Schwarz, und davon legt das heutige Rätsel der Sphinx Zeugnis ab, in Ermangelung eines flexiblen und sinnvollen Gegenspiels oft auf der Strecke blieb, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03946: Lernprozeß seit den siebziger Jahren (SB)

Dahmer - Horlatz
Braunschweig 1987

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß verstand es, mit 1.e4-e5! die einzige sinnvolle Strategieentwicklung des Nachziehenden zu hintertreiben, denn 1...Sd8- f7 wäre nun an 2.e5xf6 e7xf6 3.Tf5-h5 h7-h6 4.Ld3-f5 gescheitert. Schwarz spielte daher 1...d6xe5, geriet jedoch nach 2.Tf5-h5 f6-f5 3.Ld3xf5 Da8xd5 4.Lf5xh7+ Kg8-f7 5.Dc1-c2 Kf7-e6 - oder 5...Kf7-e8 6.Lh7-g6+ Ke8-d7 7.Th5-h7 Lg7-f6 8.Lg6-e4 Dd5-b5 9.Le4-f5+ Sd8-e6 10.Dc2-e4! - 6.Th5-g5! Lg7-f6 7.Tg5-g8! in eine unhaltbare Situation und gab angesichts von 7...Tf8-f7 8.Dc2-f5+ und 7...Tf8xg8 8.Lh7xg8+ Sd8-f7 9.Dc2-g6 verständlicherweise sofort auf.


Erstveröffentlichung am 22. Juni 2000

27. April 2011