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SCHACH-SPHINX/04085: Schaudern an säuselnden Klippen (SB)


Schachgenialität, woran mißt sich das, was ist der unbestechliche Gradmesser dafür, daß jemand nicht nur Züge, frei nach Laune und in tausendfältig gebrochenen Plänen, macht, sondern tatsächlich Schach spielt, eine Partie aus dem Nichts der Gedanken kreativ in die Wirklichkeit hineinstößt? Es ist das Erstaunen vor solchen Großmeisterpartien wie im heutigen Rätsel der Sphinx: Man ahnt vielleicht das tief Verborgene darin, die umwälzende, formschaffende Kraft, aber ein nur mäßig geschulter Geist steigt in derartige Tiefen fast nie hinab. Es schaudert ihn an den säuselnden Klippen. Nun denn, Wanderer, ein Vorgeschmack: Wassily Iwantschuk als Führer der schwarzen Steine fand den Zug, der die weiße Baunerstruktur nachhaltig und unkurierbar schwächte für den anschließenden kombinatorischen Trommelwirbel.



SCHACH-SPHINX/04085: Schaudern an säuselnden Klippen (SB)

Lputian - Iwantschuk
Montecatini Terme 2000

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ja, das Gebälk kannte die Risse: 1.Lg5-h6! Sf6-e8 2.Dh4-f4! Le7-f6 - denn es drohte 3.Lh6xg7+! Se8xg7 4.Se5-g6+! h7xg6 5.Th3-h8#, aber der weiße Angriff ließ sich nicht mehr stoppen - 3.Lh6xg7+! Kf8-e7 4.Lf7xe8 Lf6xg7 5.Th3xh7! und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 06. August 2000

23. Juli 2011