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SCHACH-SPHINX/04199: Mißratener Bajonettangriff (SB)


Bajonettangriff, so nennt man gerne den Vorstoß mit dem g-Bauern. Der Angreifer verschafft sich Raum für taktische Operationen und vertreibt zumindest eine gegnerische Schutzfigur mit g4-g5 bzw. g5-g4. Problematisch wird das Ganze nur dann, wenn der eigene König ebenfalls auf die kurze Seite rochiert hat. Dann muß der Angriff mit dem g- Bauern notwendig durchschlagen, weil ansonsten die Schwächung der Rochadestellung wiederum dem Kontrahenten die Möglichkeit gibt, entlang der offenen Schneise selbst zum Konter anzusetzen. So ist der Vormarsch mit dem g-Bauern bei festgelegtem Zentrum naheliegend. Sind die Zentrumsbauern jedoch vom Brett weggetauscht worden, ist Vorsicht geboten. In der Beweglichkeit der Figurenaufmärsche sind Schwächen in der Königsstellung meist der Nagel zum eigenen Grab. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß vielleicht aus einer Laune heraus den Bajonettangriff erproben wollen. Dieser kam jedoch auf halber Strecke zum Erliegen, da die weißen Figuren nicht vorstürmen konnte. Die Gunst des Augenblick ging damit auf Schwarz über, der seinen Angriff nun nachhaltig organisieren konnte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04199: Mißratener Bajonettangriff (SB)

Volkmann - Nielsen
Österreich 1997

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die weiße Stellung war reif für die Kapitulation nach 1...Tc8xc2! 2.Kb1xc2 Da5xa2 3.f3-f4 - oder 3.Te1-e4 Td8-c8+ 4.Lf1-c4 b5xc4 5.Kc2- c3 Tc8-b8 und der schwarze Angriff ist unwiderstehlich - 3...Td8-c8+ 4.Kc2-d2 - 4.Kc2-d3 Da2-c4+ 5.Kd3-e3 Dc4xf4+ 6.Ke3-e2 Df4-e3# - 4...Lg5xf4+ 5.Kd2-e2 Da2xb2+ 6.Ke2-f3 Tc8-c1 und Weiß gab auf, denn auf 7.Dd1-e2 entscheidet 7...Db2-c3+ mit großen Materialgewinnen.


Erstveröffentlichung am 12. September 2000

14. November 2011