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SCHACH-SPHINX/04223: Mißgunst hat viele Gesichter (SB)


Physiognomische Verunglimpfungen waren seit jeher die gezinkte Karte im Spiel der Vorwürfe, um einen Menschen mit einer bestimmten Interessenlage zum Gespött zu machen. Ob nun Kirchenleute, Könige, Beamte und Metzger, sie alle dienten dem Spötter zur Karikierung. Auch Schachspieler wurden auf diese Liste gesetzt von ihren Gegnern. Allerdings zeugen ihre Attacken auf Gestalt und Gesicht von einer wenig einfallsreichen Geistestätigkeit, aber Vorwürfe sollen schließlich nicht durch ihren Wortwitz treffen, sondern durch einen breitangelegten Konsens mit ihrer Zuhörerschaft. "Wenn du einen Schachspieler erblickst mit finsterer Miene, dicken Lippen, platter Nase, starkem Haarwuchs, schmalen Schultern, zahnlos und mit geschwollener Stirn, dann meide ihn, denn das ist ein Teufel." Ob sich der Leibhaftige damit angesprochen fühlt, ist zu bezweifeln, sicher ist jedenfalls, daß der Nachziehende im heutigen Rätsel der Sphinx mit einer teuflischen Treibjagd den weißen Monarchen in ein Mattnetz scheuchte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04223: Mißgunst hat viele Gesichter (SB)

Frenzel - Sampieri
Fernpartie 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ohne Blutvergießen oder einen tödlichen Schuß abzugeben, setzte Schwarz auf friedlichem Wege Matt: 1...Lf5-h3! 2.Lg2xh3 Df2xf3+ 3.Lh3- g2 Df3-d1+ 4.Kh1-h2 b7-b6!! 5.Da5xb6 Lf6-e5+ 6.Kh2-h3 Dd1-h5#


Erstveröffentlichung am 19. September 2000

08. Dezember 2011