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SCHACH-SPHINX/04370: Auch Götter können irren (SB)


Fehlgeleitete Gedanken sind eine wesentliche Würze des Schachspiels. Es ist eben ein durch und durch menschliches Spiel, und so wird wohl, um die Mythologie zu bemühen, kein Gott je ans karierte Brett eilen. Oder vielleicht doch, denn auch Götter können, eben auf einem übermenschlichen Niveau, irren. Fehler sind immer der greifbarste Augenblick in einer Schachpartie. Beiderseits korrekte Strategien führen in ein totes Remis. Ohne Risiko kein Gewinn, eine einfache Rechnung im Getriebe dieses Spiels. Fehlzüge schreiben allerdings ihre eigenen Gesetze. Sie beruhen auf fehlkalkulierte Operationen oder einfacher gesagt darauf, daß man eine starke Antwort des Gegners schlichtweg übersehen hat. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß zuletzt 1.f2-f4? gezogen. Indes, auch sein Kontrahent schlief und erwiderte darauf ebenso fehlerhaft 1...Ke7-e6? Die Partie endete schließlich in einem Remis. Nun, Wanderer, wie wäre 1.f2-f4? denn zu widerlegen gewesen?



SCHACH-SPHINX/04370: Auch Götter können irren (SB)

Bogoljubow - Heinicke
Berlin 1940

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Das Zähneknirschen über die verpaßte Gelegenheit kam, wie immer, viel zu spät: 1.Tg6-g7! Kb8-c8 2.b6-b7+ Kc8-b8 3.Tg7xe7 Td7xe7 4.Th8xe8+ Te7xe8 5.Ka6-b6 Te8-e7 6.a5-a6 und Schwarz muß kapitulieren wegen der Drohung 7.a6-a7+ usw.


Erstveröffentlichung am 01. November 2000

04.‍ ‍Mai 2012