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SCHACH-SPHINX/05263: Dauerhaftigkeit der Feindschaft (SB)


Wenn schottische Schachspieler aufeinandertreffen, werden keine Partien ausgetragen, sondern Rivalitäten, die sich mitunter nach Jahrzehnten messen. Verantwortlich dafür ist die landestypische, ausgesprochen schottische Sturköpfigkeit, mit der an Kleinigkeiten festgehalten wird. Die Gründe sind beliebig austauschbar. Hauptsache es hat irgendwann einmal einen Vorfall gegeben, der irgendwie für Mißstimmigkeiten gesorgt hat. Prompt hängt eine ganze Familie, manchmal gar ein Landstrich an diesem verhängnisvollen Wurzelübel fest, das schließlich an die Kinder und Kinderskinder weitergegeben wird. Nichts scheint den Schotten so heilig wie eine gestandene Feindschaft. So sind die beiden ersten Schotten, die den Titel des Großmeisters verliehen bekamen, Paul Motwani und Colin McNab, seit 1973, also über Generationen von Partien, in eine Privatfehde verstrickt. Sie hatten das "Pech", gemeinsam im Telecoms Chess Club in Dundee zu spielen, wo die Animositäten zwischen ihnen jahrelang gedeihen konnten. Nun denn, jedem Volk seine Ehre. Im heutigen Rätsel der Sphinx schlugen sich Douglas Bryson, der Schottische Meister von 1996 und 1997 sowie Kolumnist bei der "Scotland On Sunday", und Steve Mannion nur symbolischerweise auf dem Brett die Köpfe ein. Weiß am Zuge jedenfalls eröffnete nun die Feindseligkeiten, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/05263: Dauerhaftigkeit der Feindschaft (SB)

Bryson - Mannion
Aberdeen 2001

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Gurewitsch zog 1.Sf5xh6! und sein Kontrahent kapitulierte. Zu Recht, denn nach 1...Kh7xh6 2.Tf3-h3+ Kh6-g5 - 2...Kh6-g6 3.Dc3-f3! - 3.Dc3- f3 Db6-g6 4.Th3-g3+ stünde Schwarz ebenso rettungslos verloren wie nach 1...g7xh6 2.Tf3xf7+ Kh7-h8 3.Tf7xd7


Erstveröffentlichung am 03. November 2001

15. Oktober 2014





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