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SCHACH-SPHINX/06061: Lehrjahre in Berlin (SB)


Der Stenograph im Preußischen Abgeordnetenhaus und Kanzleirat Emil Schallopp hatte bei Turnieren nur mäßigen Erfolg. Seine Leistungskurve erreichte zwischen 1885 und 1887 ihren Höhepunkt. Um so mehr blieb er der Nachwelt mit der Bearbeitung des Bilguerschen Handbuchs und einer Reihe Turnierbücher in Erinnerung. Sein Name dürfte ferner allen Freunden des Königsgambits durch die nach ihm benannte Schallopp- Verteidigung bekannt sein. Der 1843 in Friesack geborene Schallopp erlernte das Schachspiel unter den besten Wachstumsbedingungen im Deutschland des 19. Jahrhunderts, nämlich in Berlin, wo er als junger Mann im Klingenkreuzen mit namhaften Meistern wie beispielsweise Adolf Anderssen rasch in die Geheimnisse der Schachkunst eingeweiht wurde. Die Lehrjahre waren hart, oft enttäuschend, aber immer gesegnet mit Lektionen, die aus ihm einen größeren Spieler hätten machen können, wenn er nicht, bedingt durch seinen späteren Beruf, aus Zeitgründen viele Gelegenheiten verstreichen lassen mußte. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll die Schallopp-Verteidigung zu Ehren kommen. Im Pulk der Verteidigungen gegen das Königsgambit genießt sie eher eine untergeordnete Wertschätzung, da sie vom Nachziehenden zähe, penible Abwehrkünste erfordert. Dennoch konnte Meister Rogatschenko mit ihr in seiner Partie gegen Glaskow ein Remis erzwingen. Also, Wanderer, Weiß hatte eine starke Angriffsstellung erlangt, aber Schwarz besaß noch ein As im Ärmel.



SCHACH-SPHINX/06061: Lehrjahre in Berlin (SB)

Glaskow - Rogatschenko
Engels 1954

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Meister Ljubojevic läutete das Ende mit 1.Dd1-f1! und der Drohung 2.Df1xa6+! Ka7xa6 2.Td5-a5# ein. Portisch hatte nichts anderes, als sich mit 1...Ka7-a8 2.Td5-a5 Tc7-a7 3.Df1-h1+ in die unvermeidliche Niederlage zu fügen.


Erstveröffentlichung am 04. Januar 2004

26. Dezember 2016


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